Berlin. Der SPD-Parteitag in Berlin produzierte auch einige Verlierer. Dieses Quartett geht zumindest angeschlagen aus dem Treffen hervor.

Martin Schulz, der alte und neue Vorsitzende der SPD, kann mit seinem Ergebnis auf dem Parteitag leben. Mit rund 82 Prozent erhielt der gescheiterte Kanzlerkandidat kein grandioses, aber ein ehrliches Ergebnis, das ihn politisch nicht beschädigt. Die Prügel bezogen auf dem Parteitag andere Genossen.

• Ralf Stegner: Der schleswig-holsteinische SPD-Landeschef fuhr mit den 61,6 Prozent bei seiner Wiederwahl zum Partei-Vize ein schlappes Ergebnis ein. Stegner ist einer, der polarisiert. Mit seiner gelegentlich rüden Art und Wortwahl hat er zuletzt auch viele Parteifreunde verschreckt.

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• Olaf Scholz: Noch schlechter als Stegner schnitt bei der Wahl zum SPD-Vize der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz ab: 59,2 Prozent. Um Scholz hatten sich nach der Bundestagswahl Spekulationen gerankt, dass er Schulz als Parteichef ablösen könnte. Vor zwei Jahren hatte Hamburgs Regierungschef noch 80,2 Prozent erhalten.

• Michael Müller: Berlins Regierender Bürgermeister musste am Freitag bei den Wahlen zum SPD-Vorstand erst in den zweiten Wahlgang. Nachdem er im ersten Wahlgang durchgefallen war, votierten im zweiten Anlauf letztlich 474 der rund 600 Delegierten für ihn. Müller hatte mit seiner rot-rot-grünen Koalition in der Hauptstadt einen schwachen Start hingelegt.

• Lars Klingbeil: Der Niedersachse erhielt bei seiner Wahl zum Generalsekretär 70,6 Prozent. Keine Klatsche, aber auch kein Ergebnis zum Jubeln. Klingbeil, der Wunschkandidat von Parteichef Schulz, musste wohl dafür bezahlen, dass die Frauen in der SPD lieber eine der ihren auf dem Posten gesehen hätten. (W.B.)