Abidjan. In Libyen nutzen Schlepper das Leid von Flüchtenden aus. Frankreich will nun militärisch gegen das Geschäft mit Flüchtlingen vorgehen.

Frankreich denkt darüber nach, Schlepper in Nordafrika und im Mittelmeer auch militärisch zu bekämpfen. Ein kurzfristig angesetztes Krisentreffen am Rande des EU-Afrika-Gipfels ziele darauf ab, „konkrete militärische und polizeiliche Aktionen vor Ort zu starten“, sagte Präsident Emmanuel Macron den französischen Sendern RFI und France 24 am Mittwochabend in Abidjan.

An dem Treffen sollten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, der libysche Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch sowie Vertreter des Nigers, des Tschads, der Vereinten Nationen sowie der Europäischen und Afrikanischen Union teilnehmen.

„Es geht nicht darum, heute zu sagen, dass wir den Krieg erklären werden“, sagte Macron. Aber es brauche einen stärkeren Einsatz, um die Netzwerke der Schlepper auszuheben. Macron plädierte in dem Interview am Rande des Gipfels in der Elfenbeinküste außerdem dafür, im Rahmen der Vereinten Nationen individuelle Sanktionen gegen Schleuser zu ergreifen. (dpa)