London/Brüssel. Im Streit um die Brexit-Rechnung soll es Berichten zufolge zwischen EU und Briten eine Einigung geben. London deutete Fortschritte an.

Beim Streit um die Brexit-Schlussrechnung gibt es übereinstimmenden britischen Medienberichten zufolge eine Annäherung zwischen London und Brüssel. Der „Telegraph“ berichtete am Dienstagabend unter Berufung auf Verhandlungskreise, beide Seiten hätten sich im Grundsatz geeinigt. Eine genaue Summe sei noch nicht festgelegt worden, sie werde aber je nach Auslegung einer vereinbarten Berechnungsmethode zwischen 45 und 55 Milliarden Euro liegen. Auch die „Financial Times“ berichtete von einer Einigung.

Die EU-Kommission kommentierte die Berichte nicht. Aus EU-Kreisen hieß es allerdings, in der Finanzfrage gebe es Bewegung. Auch aus London gab es keine offizielle Bestätigung, Fortschritte wurden aber angedeutet. „Wir untersuchen, wie wir weiterhin auf die jüngste Dynamik in den Gesprächen aufbauen können“, teilte das Brexit-Ministerium in London auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Irische Grenzfrage gilt als heikelster Punkt

Brüssel hatte London bis kommende Woche Zeit für Zugeständnisse bei den Brexit-Verhandlungen gegeben. Bis dahin muss „ausreichender Fortschritt“ in drei Punkten erreicht sein, um wie ursprünglich geplant Mitte Dezember die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen beiden Seiten einzuleiten.

Neben der Brexit-Schlussrechnung geht es um die EU-Außengrenze zwischen Irland und dem britischen Nordirland sowie die Rechte der EU-Bürger in Großbritannien und der Briten auf dem Kontinent. Die irische Grenzfrage gilt derzeit als heikelster Punkt.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will am 4. Dezember mit der britischen Premierministerin Theresa May Bilanz über die bisherigen Verhandlungen ziehen. (dpa)