Berlin. Der stellvertretende SPD-Chef Stegner stellt sich klar hinter Schulz. Er habe deutlich mehr Zustimmung in der SPD, als manche meinen.

SPD-Vize Ralf Stegner ist fest davon überzeugt, dass Martin Schulz Parteivorsitzender bleibt. Schulz genieße „deutlich mehr Zustimmung und Zuneigung in der SPD“, als das von manchen wahrgenommen werde, sagte er unserer Redaktion.

„Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass Martin Schulz mit einem guten Ergebnis als Parteivorsitzender wiedergewählt wird.“ Er habe die Unterstützung der gesamten Parteiführung. Dem Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz hingegen gehe es wie ihm selbst, fügte Stegner hinzu. „Wir kandidieren beide wieder als stellvertretende Parteivorsitzende und hoffen auf ein gutes Ergebnis.“

Parteigremien müssen entscheiden

Zur Frage, ob Schulz auch der nächste Kanzlerkandidat der SPD werde, wollte sich Stegner nicht äußern. „Eine Bundestagswahl steht jetzt nicht an, daher haben wir auch keinen Anlass, jetzt einen Kanzlerkandidaten zu nominieren“, sagte er. „Und wenn es mal wieder so weit ist, gilt bei uns die alte Regel: Der Parteivorsitzende macht einen Vorschlag, über den die Parteigremien dann entscheiden.“

Zugleich äußerte Stegner die Erwartung, dass die Kanzlerschaft von Angela Merkel zu Ende gehe. „Merkels Stern sinkt. Sie hat die Verhandlungen für die schwarze Ampel Koalition geleitet und versagt“, sagte der Parteivize. „Die Union wird das regeln. Dazu braucht es keine Forderung der Sozialdemokratie.“

Er sieht zudem hohe Hürden auf dem Weg zu einer Neuauflage der großen Koalition. „Ein Weiter-so kann und darf es nicht geben“, sagte er weiter. „Wir brauchen jetzt Zeit für sehr schwierige und ergebnisoffene Gespräche. Da gibt es keinen Automatismus.“ Die SPD werde mit allen demokratischen Parteien sprechen, nicht nur mit CDU und CSU. „Was dabei herauskommt, steht in den Sternen.“ Eine Verengung auf große Koalition oder Neuwahlen halte er für falsch. (fmg)

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