Berlin. Gewalt gegen Frauen zählt zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Entwicklungsminister Gerd Müller plant mehr Hilfsangebote.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert mehr gesellschaftliches Engagement gegen geschlechtsspezifische Gewalt. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist weltweit eine der häufigsten und gravierendsten Menschenrechtsverletzungen“, sagte Müller unserer Redaktion.

Besonders wichtig sei für die Durchsetzung von Gleichberechtigung „ein Bewusstseinswandel der Regierungen und Eliten in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern.“ Gewalt gegen Frauen und Mädchen kenne viele Formen, so Müller. „Wir können keine von ihnen hinnehmen.“

Jede dritte Frau erwährt Gewalt

Vor dem Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen am kommenden Sonnabend wies Müller auf die hohe Zahl der Betroffenen hin. Mindestens jede dritte Frau erfährt laut dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Laufe ihres Lebens körperliche Gewalt. 70 Prozent der Opfer vom Menschenhandel weltweit sind Frauen und Mädchen. In der Deutschland liegt dieser Anteil nach Angaben des Ministeriums sogar bei 87 Prozent.

Müller will am Donnerstag einen Fünf-Punkte-Plan vorstellen, mit dem Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorgebeugt werden soll. Opfer in Entwicklungsländern sollen mit speziellen Hilfsangeboten unterstützt und Täter durch die Stärkung von rechtstaatlichen Institutionen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Ministerium fördert unter anderem Projekte zur Betreuung traumatisierter Frauen, Stipendienprogramme für Mädchen und Bildungsangebote, die das Bewusstsein für das Thema auch bei Männern stärken sollen. (fmg)