Bremen. Eine Grünen-Politikerin hat in einer Kritik an CDU-Politiker Jens Spahn auch seine Homosexualität erwähnt. Die Empörung ist groß.

Die Bremer Europa-Abgeordnete Helga Trüpel lässt ihre Mitgliedschaft bei den Grünen wegen einer umstrittenen Äußerung über den CDU-Politiker Jens Spahn vorerst ruhen. Dies erklärte die 59-Jährige in einem Brief an ihren Landesverband.

Trüpel hatte bei einem Parteitag am Samstag mit Blick auf die Jamaika-Gespräche von Union, Grünen und FDP in Berlin gesagt: „Wenn Merkel das nicht hinkriegt, ist sie weg. Und dann kommt dieser rechte, schwule Jens Spahn vielleicht. Daran habe ich nun gar kein Interesse.“

CDU kritisiert „tiefe Intoleranz“

Der Vorstandssprecher der Grünen, Ralph Saxe, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Helga Trüpel hat das richtiggestellt und sich dafür entschuldigt. Ich habe die Entschuldigung angenommen.“ Es sei völlig abwegig, Trüpel Homophobie vorzuwerfen. „Wir schätzen Helga sehr und wünschen uns, dass sie ein aktiver und nicht ein ruhender Teil unseres Landesverbandes ist.“

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    CDU-Landeschef Kastendiek kritisierte Trüpel bei Radio Bremen und im „Weser-Kurier“ heftig. Die Äußerung zeuge von einer „tiefen Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersfühlenden“. Die Entschuldigung sei halbherzig und werde durch die gleichzeitige inhaltliche Polemik vollends entwertet. Spahn selbst wollte sich nicht dazu äußern. (dpa)