Washington. Der US-Kongress hat Facebook-Posts veröffentlicht, die einen Einfluss aus Russland auf die US-Wahlen belegen sollen. Eine Auswahl.

Der Geheimdienstausschuss des Weißen Hauses hat am Mittwoch eine Reihe von Facebook- und Instagram-Werbeanzeigen veröffentlicht, mit denen aus Russland der US-Wahlkampf beeinflusst worden sein soll. Laut Facebook sind die Anzeigen von der mutmaßlichen „Troll“-Fabrik Internet Research Agency aus St. Petersburg platziert worden.

Die bislang veröffentlichten zwölf Anzeigen zielen auf kontroverse Themen wie Migration, Religion, Herkunft und sexuelle Orientierung. Sie vermitteln erstmals einen konkreten Eindruck davon,auf welche Methoden die mutmaßliche Propaganda zur Polarisierung der US-Gesellschaft setzte.

Facebook: Posts zielen auf Spaltung der Gesellschaft

Laut Facebook hat die Internet Research Agency zwischen Juni 2015 und August 2017 rund 80.000 solcher Beiträge platziert. Diese Posts von teils gefälschten Nutzerprofilen hätten in diesem Zeitraum rund 126 Millionen Nutzer erreichen können und damit zumindest rein rechnerisch etwa die Hälfte der US-Wahlberechtigten. Die meisten Beiträge zielten auf eine Spaltung der Gesellschaft und ein Schüren von sozialen und politischen Spannungen, hieß es seitens Facebook.

Die Internet Research Agency hat dem Bericht des Geheimdienstausschuss zufolge mehrere Facebook-Seiten gebaut, deren Postings sie gegen Geld beworben hat. Die Fotostrecke zeigt einige dieser Werbeanzeigen. Unter Experten ist indes hochumstritten, wie groß die Wirkung solcher Posts auf die Gesellschaft, geschweige denn auf das Wahlverhalten der Bürger ist.

Unsere Fotostrecke zeigt einige der veröffentlichten Anzeigen.

Angebliche Propaganda-Posts aus Russland

Die russische „Troll“-Fabrik Internet Research Agency hat dem Bericht des Geheimdienstausschuss zufolge mehrere Facebook-Seiten gebaut, deren Postings sie gegen Geld beworben hat. Demnach bezahlte sie laut CNN in den Jahren 2015 und 2016 rund 2500 Dollar, um beispielsweise diesem Beitrag mehr Aufmerksamkeit bei Facebook zu verleihen. Das Posting zeigt unter anderem Michael Brown, den die Polizei im Jahr 2014 in Ferguson erschoss, und den 12-jährigen Tamir Rice, der ebenfalls durch die Kugel eines US-Beamten starb. Beide sind zum Symbol für die Opfer der Polizei geworden.
Die russische „Troll“-Fabrik Internet Research Agency hat dem Bericht des Geheimdienstausschuss zufolge mehrere Facebook-Seiten gebaut, deren Postings sie gegen Geld beworben hat. Demnach bezahlte sie laut CNN in den Jahren 2015 und 2016 rund 2500 Dollar, um beispielsweise diesem Beitrag mehr Aufmerksamkeit bei Facebook zu verleihen. Das Posting zeigt unter anderem Michael Brown, den die Polizei im Jahr 2014 in Ferguson erschoss, und den 12-jährigen Tamir Rice, der ebenfalls durch die Kugel eines US-Beamten starb. Beide sind zum Symbol für die Opfer der Polizei geworden. © Screenshot FMG
Andererseits schürten Postings auch die Angst vor dunkelhäutigen Gewalttätern. „Ein weiterer grausamer Angriff von einem Aktivisten der BLM-Bewegung (Anmerk. Black Lives Matter)“, heißt es in einem gesponsorten Post der Facebook-Seite „Being Patriotc“.
Andererseits schürten Postings auch die Angst vor dunkelhäutigen Gewalttätern. „Ein weiterer grausamer Angriff von einem Aktivisten der BLM-Bewegung (Anmerk. Black Lives Matter)“, heißt es in einem gesponsorten Post der Facebook-Seite „Being Patriotc“. © Screenshot FMG
Offensichtlich sollen die Posts also bereits bestehende Fronten weiter verhärten und die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben. Andere Anzeigen beschäftigten sich direkt mit den Präsidentschaftskandidaten. Eine Seite mit dem Titel „Doanld Trump America“ ging gezielt an Facebook-Nutzer, die mit ihrem Profil ein „Gefällt mir“ bei Donald Trump oder seinem Sohn Donald Jr. Trump gesetzt hatten. Laut den US-Diensten wurde die Werbung in russischen Rubeln bezahlt.
Offensichtlich sollen die Posts also bereits bestehende Fronten weiter verhärten und die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben. Andere Anzeigen beschäftigten sich direkt mit den Präsidentschaftskandidaten. Eine Seite mit dem Titel „Doanld Trump America“ ging gezielt an Facebook-Nutzer, die mit ihrem Profil ein „Gefällt mir“ bei Donald Trump oder seinem Sohn Donald Jr. Trump gesetzt hatten. Laut den US-Diensten wurde die Werbung in russischen Rubeln bezahlt. © Screenshot FMG
Gleichzeitig richtete sich zum Beispiel die Seite „United Muslims of America“ gezielt an Fans von Hillary Clinton und der „Muslim Brotherhood“ auf Facebook, die in Washington leben. Auch hier befeuerten die Verantwortlichen verbreitete Ängste: Der Slogan „Rettet die amerikanischen Muslime“ setzt voraus, dass sich eine Bedrohung aufbaut.
Gleichzeitig richtete sich zum Beispiel die Seite „United Muslims of America“ gezielt an Fans von Hillary Clinton und der „Muslim Brotherhood“ auf Facebook, die in Washington leben. Auch hier befeuerten die Verantwortlichen verbreitete Ängste: Der Slogan „Rettet die amerikanischen Muslime“ setzt voraus, dass sich eine Bedrohung aufbaut. © Screenshot FMG
Auch das erzkonservative und religiöse Milieu sprachen einige Postings an. Hillary Clinton ist in der Lesart dieses Beitrags der Teufel. Der Autor des Posts ruft die Wähler am Wahltag dazu auf, für das geringere Übel zu stimmen. „Auch wenn Donald Trump kein Heiliger ist, ist er am Ende ein ehrlicher Mann, der sich um das Land sorgt“.
Auch das erzkonservative und religiöse Milieu sprachen einige Postings an. Hillary Clinton ist in der Lesart dieses Beitrags der Teufel. Der Autor des Posts ruft die Wähler am Wahltag dazu auf, für das geringere Übel zu stimmen. „Auch wenn Donald Trump kein Heiliger ist, ist er am Ende ein ehrlicher Mann, der sich um das Land sorgt“. © Screenshot FMG
Und auch am Tag nach der Wahl lief die Propaganda-Maschine im Netz offenbar noch weiter. Wohl mit der Motivation die Fronten weiter zu verhärten, rief diese Seite Trump-Kritiker dazu auf, ihren Frust auf die Straßen von New York zu tragen.
Und auch am Tag nach der Wahl lief die Propaganda-Maschine im Netz offenbar noch weiter. Wohl mit der Motivation die Fronten weiter zu verhärten, rief diese Seite Trump-Kritiker dazu auf, ihren Frust auf die Straßen von New York zu tragen. © Screenshot FMG
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