Schwerin/Karlsruhe. Ein 19-jähriger Syrer soll in Deutschland einen Terroranschlag geplant haben. Er wurde am Dienstag in Schwerin festgenommen.

Ein Spezialeinsatzkommando der Bundespolizei hat am Dienstagmorgen in Schwerin einen 19-jährigen Syrer festgenommen: Yamen A. wird nach Angaben der Bundesanwaltschaft verdächtigt, aus islamistischen Motiven einen Terroranschlag vorbereitet zu haben.

A. sei dringend verdächtig, in Deutschland einen Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff geplant und auch schon konkret vorbereitet zu haben, teilte eine Sprecherin des Generalbundesanwaltes am Dienstagmorgen mit. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler habe der 19-Jährige spätesten im Juli dieses Jahres den Entschluss gefasst, mit einem Sprengstoffanschlag in Deutschland eine möglichst große Zahl von Menschen zu töten und zu verletzen.

Verdächtiger soll sich Chemikalien für Sprengsatz besorgt haben

Laut Bundesanwaltschaft soll Yamen A. im Sommer begonnen haben, sich Bauteile und Chemikalien für die Herstellung eines Sprengsatzes zu beschaffen. Ob der Verdächtige bereits ein konkretes Ziel für ein Attentat ausgewählt hatte, sei unklar, hieß es am Dienstagmorgen weiter.

Spezialkräfte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamtes und der Schweriner Landespolizei hätten den Verdächtigen gegen 6 Uhr morgens in einer Plattenbausiedlung in Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf festgenommen. Dort seien insgesamt drei nahe beieinander gelegene Wohnungen durchsucht worden.

Polizeisprecher: Keine akute Bedrohung für die Bevölkerung

In den Wohnungen hielten sich nach Angaben des Polizeisprechers mehrere Personen auf. Weitere Menschen seien aber nicht festgenommen worden. Es bestehe keine akute Bedrohung für die Bevölkerung, betonte der Sprecher.

Auch in Hamburg hat es im Zusammenhang mit der Festnahme des Terrorverdächtigen mehrere Wohnungsdurchsuchungen gegeben. Das bestätigte ein Sprecher der Hamburger Polizei. Der Einsatz sei ebenso wie in Schwerin um 6 Uhr morgens erfolgt. Es werde ein Zeuge verhört, niemand sei festgenommen worden.

Die Ermittler haben offenbar keine Anhaltspunkte dafür, dass Yamen A. Mitglied in einer Terrorgruppe ist. Woher der Verdacht auf ein islamistisches Motiv stammt, erläuterte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.