Tokio. Ändert Shinzo Abe bald die pazifistische Nachkriegsverfassung von Japan? Nach der Parlamentswahl am Sonntag könnte das möglich sein.

Japans Regierungskoalition unter Führung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe hat bei der Parlamentswahl am Sonntag laut Prognosen wie erwartet eine stabile Mehrheit errungen.

Damit dürfte die Debatte um eine von Abe angestrebte Änderung der pazifistischen Nachkriegsverfassung an Fahrt gewinnen. Das Lager der Befürworter einer Verfassungsänderung komme nach der Wahl auf die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit, hieß es.

Vorgezogene Wahlen gegen unerwünschte Fragen?

Abe hatte die Wahl zum Unterhaus des nationalen Parlaments, das auch den Regierungschef wählt, um mehr als ein Jahr vorgezogen. Seine nach Skandalen im Sommer abgesackten Umfragewerte hatten sich im Zuge der Nordkorea-Krise gerade wieder erholt.

Wahl in Japan - vierte Amtszeit für Abe?

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    Die Opposition warf ihm vor, durch die Neuwahlen Fragen nach seinen Skandalen abwürgen zu wollen. Abe erklärte, er wolle ein Mandat zur Verwendung von Einnahmen einer geplanten Steuererhöhung und für seinen harten Nordkorea-Kurs. (dpa)