Büchel/Brüssel. Über der Eifel drehen derzeit Jagdbomber ihre Runden. Geübt wird ein erschreckendes Szenario mit Atomwaffen, sagt ein Friedensforscher.

Mit Atomwaffen bestückbare Jagdbomber der Nato trainieren in dieser Woche auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz. Nach Angaben aus der Bündniszentrale in Brüssel wird die „Steadfast Noon“ genannte Übung noch bis Freitag dauern. Neben Büchel sei auch der belgische Militärflugplatz Kleine Brogel Startort für teilnehmende Nato-Flugzeuge, sagte ein Sprecher.

Der „Trierische Volksfreund“ berichtete unter Berufung auf den den Friedensforscher Otfried Nassauer, dass bei dem Manöver unter anderem geübt werde, wie man die US-Atomwaffen sicher aus den unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiere und unter die Kampfjets montiere. Zudem gebe es auch Flugtrainings. „Geflogen wird aber ohne Bomben“, sagte der Direktor des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit der Zeitung.

„Steadfast Noon“ werden die jährlichen Übungen von Luftstreitkräften der Nato-Länder genannt, bei denen üblicherweise der Einsatz von Jagdbombern trainiert wird, die im Kriegsfall mit Atomwaffen bestückt werden könnten. Daran beteiligen sich auch Staaten, die gar keine eigenen Atomwaffen haben, aber entsprechende Trägerflugzeuge für den Einsatz von US-Atomwaffen bereitstellen. In Deutschland lagern nach offiziell unbestätigten Angaben aus Militärkreisen beim Fliegerhorst Büchel in der Eifel US-Atomwaffen. (dpa)