Monrovia. In Liberia steht der erste friedliche Machtwechsel seit Jahrzehnten bevor. Ex-Weltfußballer George Weah könnte neuer Präsident werden.

Nach der Präsidentschaftswahl in Liberia liegt der frühere Weltfußballer George Weah nach vorläufigen Teilergebnissen vorne. In 11 der 15 Bezirke hat der Kandidat der größten Oppositionspartei, der Koalition für Demokratischen Wechsel (CDC), bislang die meisten Stimmen erhalten, wie die am späten Donnerstagabend veröffentlichten Teilergebnisse zeigten. Bislang seien aber nur rund 30 Prozent der Stimmen ausgezählt worden, sagte der Leiter der Wahlkommission, Jerome Korkoya.

Weahs Konkurrent der regierenden Partei für Einheit (UP), Vizepräsident Joseph Boakai, lag den Ergebnissen zufolge nur in einem Bezirk vorne. Die Bürger des westafrikanischen Landes wählten am Dienstag neben dem Staatschef auch ein neues Parlament.

Friedensnobelpreisträgerin tritt bei Wahl nicht mehr an

In dem in der Vergangenheit von Bürgerkriegen und der Ebola-Epidemie erschütterten Land steht der erste friedliche Machtwechsel seit Jahrzehnten bevor. Die Friedensnobelpreisträgerin und erste frei gewählte Präsidentin Afrikas, Ellen Johnson-Sirleaf, tritt nach zwei Amtszeiten nicht mehr an. Die 78-Jährige war 2011 für ihre Arbeit zur Befriedung des von 14 Jahren Bürgerkrieg zerrütteten Landes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Weah war 1998 nach Frankreich zum damals von Arsène Wenger trainierten AS Monacco gewechselt. Wenger hatte ihn „den Schokoladenhase, den der kleine Junge an Ostern im Garten findet“ genannt. „Ich habe nach ihm nie wieder einen Spieler so explodieren sehen.“ Weltfußballer wurde er während seiner Jahre bei Paris Saint-Germain (1992 bis 1995), danach wechselte er zum AC Mailand, zum FC Chelsea und zu Manchester City ziehen ließ. (dpa)