Gleisweiler. Politiker und Freunde sind zur Trauerfeier des verstorbenen CDU-Politikers Heiner Geißler gekommen. Er war mit 87 Jahren gestorben.

Im pfälzischen Gleisweiler haben ehemalige Weggefährten und Parteifreunde Abschied vom verstorbenen CDU-Politiker Heiner Geißler genommen. Zur Trauerfeier und der Beisetzung am Mittwoch kamen neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) viele prominente Parteimitglieder, darunter Unionsfraktionschef Volker Kauder, die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner und der bisherige Bundestagspräsident Norbert Lammert.

Der frühere CDU-Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, würdigte Geißler mit den Worten: „Er war ein streitbarer Geist und ein lieber Freund, mit dem man offen über alles diskutieren konnte.“ Vor der Kirche konnten mehrere hundert Zuschauer die Trauerfeier auf einer Leinwand mitverfolgen. Danach war die Beisetzung auf dem Friedhof von Gleisweiler geplant, wo Geißler bis zuletzt gelebt hatte.

Der frühere rheinland-pfälzische Sozialminister, Bundesfamilienminister und langjährige CDU-Generalsekretär war am 12. September im Alter von 87 Jahren gestorben. (dpa)

Heiner Geißler, Ex-CDU-Generalsekretär

Der deutsche Politiker Heiner Geißler ist am 12. September 2017 im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war 1967 bis 1977 Minister für Soziales, Jugend, Gesundheit und Sport des Landes Rheinland-Pfalz, von 1982 bis 1985 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit. Danach hatte er das Amt des Generalsekretärs der CDU von 1977 bis 1989 inne.
Der deutsche Politiker Heiner Geißler ist am 12. September 2017 im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war 1967 bis 1977 Minister für Soziales, Jugend, Gesundheit und Sport des Landes Rheinland-Pfalz, von 1982 bis 1985 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit. Danach hatte er das Amt des Generalsekretärs der CDU von 1977 bis 1989 inne. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Michael Jung
Dr. Heinrich Geißler bei seiner gestenreichen Rede zur Schulfrage am 16. Dezember 1966 im Bonner Bundestag während der Debatte zur Regierungserklärung.
Dr. Heinrich Geißler bei seiner gestenreichen Rede zur Schulfrage am 16. Dezember 1966 im Bonner Bundestag während der Debatte zur Regierungserklärung. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / dpa
Geißler wird am 3. März 1930 in Oberndorf am Neckar (Baden-Württemberg) geboren. Der Vater dreier Kinder studiert Philosophie sowie Rechtswissenschaften in München und Tübingen. Nach seiner Promotion 1960 an der Universität Tübingen macht er 1961 zweites juristisches Staatsexamen. Er arbeitet zunächst als Richter, dann als Leiter des Ministerbüros des Arbeits- und Sozialministers von Baden-Württemberg.
Geißler wird am 3. März 1930 in Oberndorf am Neckar (Baden-Württemberg) geboren. Der Vater dreier Kinder studiert Philosophie sowie Rechtswissenschaften in München und Tübingen. Nach seiner Promotion 1960 an der Universität Tübingen macht er 1961 zweites juristisches Staatsexamen. Er arbeitet zunächst als Richter, dann als Leiter des Ministerbüros des Arbeits- und Sozialministers von Baden-Württemberg. © imago stock&people | sepp spiegl
1965 wird Heiner Geißler zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt.
1965 wird Heiner Geißler zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt. © imago/teutopress | imago stock&people
Unter den Ministerpräsidenten Peter Altmeier und Helmut Kohl (beide CDU) ist Geißler von 1967 bis 1977 Sozialminister in Rheinland-Pfalz, anschließend wird er CDU-Generalsekretär.
Unter den Ministerpräsidenten Peter Altmeier und Helmut Kohl (beide CDU) ist Geißler von 1967 bis 1977 Sozialminister in Rheinland-Pfalz, anschließend wird er CDU-Generalsekretär. © picture-alliance/ dpa | dpa Picture-Alliance / dpa
Helmut Kohl beruft den promovierten Juristen 1982 zum Familienminister.
Helmut Kohl beruft den promovierten Juristen 1982 zum Familienminister. © dpa | Peter Popp
Der neugewählte CDU-Generalsekretär Heiner Geißler am Rednerpult während des Bundesparteitages der CDU 1977 in Düsseldorf.
Der neugewählte CDU-Generalsekretär Heiner Geißler am Rednerpult während des Bundesparteitages der CDU 1977 in Düsseldorf. © dpa | Heinz Wieseler
Der damalige CDU-Vorsitzende Helmut Kohl (l.) gratuliert dem neuen CDU-Generalsekretär zu seiner Wahl. Rechts der ehemalige Generalsekretär Kurt Biedenkopf, links Walter Wallmann.
Der damalige CDU-Vorsitzende Helmut Kohl (l.) gratuliert dem neuen CDU-Generalsekretär zu seiner Wahl. Rechts der ehemalige Generalsekretär Kurt Biedenkopf, links Walter Wallmann. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Heinz Wieseler
Das Führungsgremium der Unionsparteien am 30. August 1980 in Mannheim zum Auftakt der „heißen Wahlkampfphase“ bei einer Abstimmung: (v.l.n.r.) Gerhard Stoltenberg (CDU, Vizekanzler-Kandidat), Franz Josef Strauß (CSU, Kanzlerkandidat), Helmut Kohl (CDU-Vorsitzender), Heiner Geißler (CDU) und Werner Dollinger (CSU).
Das Führungsgremium der Unionsparteien am 30. August 1980 in Mannheim zum Auftakt der „heißen Wahlkampfphase“ bei einer Abstimmung: (v.l.n.r.) Gerhard Stoltenberg (CDU, Vizekanzler-Kandidat), Franz Josef Strauß (CSU, Kanzlerkandidat), Helmut Kohl (CDU-Vorsitzender), Heiner Geißler (CDU) und Werner Dollinger (CSU). © dpa | Jörg Schmitt
Bundesfamilienminister Geißler stellt am 27. Dezember 1983 in Bonn den neuen Bundesbeauftragten für den Zivildienst, Pfarrer Peter Hintze, vor.
Bundesfamilienminister Geißler stellt am 27. Dezember 1983 in Bonn den neuen Bundesbeauftragten für den Zivildienst, Pfarrer Peter Hintze, vor. © dpa | Egon Steiner
Der damalige Bundesfamilienminister Geißler lässt es sich bei der Eröffnung der Musikmesse im Februar 1984 in Frankfurt am Main nicht nehmen, persönlich ein paar Takte auf dem Schlagzeug zu spielen.
Der damalige Bundesfamilienminister Geißler lässt es sich bei der Eröffnung der Musikmesse im Februar 1984 in Frankfurt am Main nicht nehmen, persönlich ein paar Takte auf dem Schlagzeug zu spielen. © dpa | Wolfgang Eilmes
Geißler wollte eigentlich Priester werden. Die christliche Soziallehre galt als sein maßgebliches Koordinatensystem der Politik. Diese Aufnahme zeigt ihn zusammen mit dem damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (l) vor Beginn einer CDU/CSU-Fraktionssitzung in Bonn.
Geißler wollte eigentlich Priester werden. Die christliche Soziallehre galt als sein maßgebliches Koordinatensystem der Politik. Diese Aufnahme zeigt ihn zusammen mit dem damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (l) vor Beginn einer CDU/CSU-Fraktionssitzung in Bonn. © dpa | Martin Gerten
Geißler im Gespräch mit Reporterin Carmen Thomas 1986 in Aachen. Der CDU-Politiker war kurz zuvor mit einem Farbbeutel beworfen worden als er auf dem Markt in Aachen-Burscheid in der öffentlichen Sendung
Geißler im Gespräch mit Reporterin Carmen Thomas 1986 in Aachen. Der CDU-Politiker war kurz zuvor mit einem Farbbeutel beworfen worden als er auf dem Markt in Aachen-Burscheid in der öffentlichen Sendung "Hallo Ü-Wagen" an einer Diskussion zum Thema "Ärzte gegen den Atomkrieg – was halten Sie davon?" teilnahm. © dpa | ---
Geißler während einer Pressekonferenz 1986 in Bonn, als er die Journalisten mit einer Auftaktkampagne zur Bundestagswahl bekannt macht. Das Motto lautet „Weiter so, Deutschland“.
Geißler während einer Pressekonferenz 1986 in Bonn, als er die Journalisten mit einer Auftaktkampagne zur Bundestagswahl bekannt macht. Das Motto lautet „Weiter so, Deutschland“. © dpa | Heinrich Sanden
Selbst ist der Mann: Der damalige CDU-Generalsekretär plakatiert das erste Großplakat der neuen Serie am 26. November 1986 vor der Zentrale der CDU in Bonn.
Selbst ist der Mann: Der damalige CDU-Generalsekretär plakatiert das erste Großplakat der neuen Serie am 26. November 1986 vor der Zentrale der CDU in Bonn. © dpa | Heinrich Sanden
Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (l) und der scheidende Generalsekretär Geißler schütteln sich während des 37. Bundesparteitags der CDU im September 1989 in Bremen die Hände. Die CDU gerät in der Affäre um dubiose Parteispenden-Kanäle weiter unter Druck.
Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (l) und der scheidende Generalsekretär Geißler schütteln sich während des 37. Bundesparteitags der CDU im September 1989 in Bremen die Hände. Die CDU gerät in der Affäre um dubiose Parteispenden-Kanäle weiter unter Druck. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / dpa
Geißler bestätigt am 26.November 1999 den Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ über „schwarze Konten“ seiner Partei.
Geißler bestätigt am 26.November 1999 den Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ über „schwarze Konten“ seiner Partei. © dpa | Markus Scholz
Seine letzte ganz große Mission hat Geißler, als er im Alter von 80 Jahren 2010 den Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 schlichtet.
Seine letzte ganz große Mission hat Geißler, als er im Alter von 80 Jahren 2010 den Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 schlichtet. © picture alliance / Georg Wendt/d | dpa Picture-Alliance / Georg Wendt
Geißler war passionierter Gleitschirmflieger.
Geißler war passionierter Gleitschirmflieger. © dpa | Martina Hellmann
Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) erklärte auf Twitter: „Heiner Geißler hat die CDU geprägt: Soziale & ökologische Verantwortung, Menschlichkeit. Ich bin tief erschüttert. Sein Vermächtnis bleibt.“ Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bezeichnete Geißler als „Intellektuell brillant“: Er war einer „unserer Besten“.
Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) erklärte auf Twitter: „Heiner Geißler hat die CDU geprägt: Soziale & ökologische Verantwortung, Menschlichkeit. Ich bin tief erschüttert. Sein Vermächtnis bleibt.“ Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bezeichnete Geißler als „Intellektuell brillant“: Er war einer „unserer Besten“. © dpa | Marijan Murat
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