Washington. Nordkoreas Außenminister legt einen verbalen Angriff von Trump als Kriegserklärung aus. Sein Land behalte sich Gegenmaßnahmen vor.

Nordkorea wirft den USA vor, dem kommunistischen Land den Krieg erklärt zu haben und droht seinerseits mit dem Abschuss amerikanischer Langstreckenbomber. Die Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump am Wochenende seien eindeutig eine Kriegserklärung, sagte Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho am Montag im Anschluss an die UN-Vollversammlung in New York.

„Wir haben jedes Recht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen ... Dazu gehört das Recht, strategische Bomber der USA abzuschießen, auch wenn sie sich nicht im Luftraum unseres Landes befinden.“ Das US-Verteidigungsministerium erklärte, Trump werde mit Optionen versorgt, wie man mit Nordkorea umgehen könnte, sollten die Provokationen anhalten. Die US-Börsen reagierten nach den Ris Äußerungen mit Verlusten.

UN-Generalsekretär warnt vor „fatalen Missverständnissen“

UN-Generalsekretär Antonio Guterres mahnte umgehend zur Mäßigung. Kriegerische Worte könnten zu „fatalen Missverständnissen“ führen, sagte sein Sprecher.

Wenn Nordkorea seine Gegenmaßmahmen ausgeführt habe, werde auch die Frage beantwortet sein, wen es bald nicht mehr geben werde, sagte Außenminister Ri. Damit bezog er sich auf eine Twitter-Äußerung Trumps vom Wochenende. Darin schrieb der US-Präsident: „Habe gerade Nordkoreas Außenminister vor den UN reden gehört. Wenn er Gedanken des kleinen Raketenmanns wiederholt, werden sie nicht mehr sehr viel länger da sein.“

Der verbale Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den USA hat sich in den vergangenen Tagen immer weiter hochgeschaukelt. Nordkorea drohte unter anderem, das US-Festland mit Raketen anzugreifen.

Atomstreit: Trump legt gegen "kleinen Raketenmann" nach

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    USA schickten Langstreckenbomber

    Als Demonstration ihrer Stärke schickten die USA am Wochenende Langstreckenbomber in den internationalen Flugraum östlich des abgeschotteten Landes. Es sei das erste Mal in diesem Jahrhundert, dass amerikanische Kampfflugzeuge oder Bomber so weit nördlich der entmilitarisierten Zone geflogen seien, die Nord- und Südkorea trennt, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Eine Sprecherin erklärte, dies sei eine klare Botschaft an Nordkorea, dass es viele militärische Optionen gebe, um auf Bedrohungen zu reagieren.

    Nordkorea verstößt mit seinen Atom- und Raketentests seit Jahren gegen UN-Resolutionen. Zuletzt hatte das international weitgehend isolierte Land mit dem Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik gedroht. (rtr)