Berlin. Deutschland muss in drei Jahren 18 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen. Doch das Ziel dürfte verfehlt werden.

Deutschland könnte einer Studie zufolge das EU-Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch deutlich verfehlen. 2020 soll der Anteil laut EU-Richtlinie bei 18 Prozent liegen – unter derzeitigen Bedingungen dürfte er in den kommenden drei Jahren aber nur auf 16 Prozent klettern, wie der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) errechnet hat.

Die aktualisierte Trendanalyse lag der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vor. Dabei geht es nicht nur um den Ökostrom-Anteil beim Stromverbrauch, sondern auch um den Wärme- und Verkehrssektor. Im April hatte der BEE noch einen Anteil von 16,7 Prozent vorhergesagt. Als Grund für die Änderung gibt der Verband einen Anstieg des Energieverbrauchs im Wärme- und Verkehrsbereich an.

Verband spricht von „konservativer“ Rechnung

Die aktuelle Prognose geht unter anderem davon aus, dass sich der Trend zu steigendem Kraftstoff-Verbrauch im Verkehr bis 2020 rund halb so hoch fortsetzt wie im ersten Halbjahr 2017. Der Verband bezeichnet diese Rechnung als „konservativ“.

Das 18-Prozent-Ziel werde in „noch weitere Ferne rücken, wenn sich der Verbrauchsanstieg im Wärme-, Verkehrs- und Stromsektor ungemindert fortsetzt“, heißt es beim BEE. 2016 lag der Anteil erneuerbarer Energien laut BEE bei insgesamt 14,6 Prozent. (dpa)