London. In London ist in der U-Bahn eine Bombe explodiert. Die Polizei nahm nun einen Verdächtigen fest. Diese Fakten sind bisher bekannt.

Eine Explosion in einer U-Bahn, viele Verletzte, wieder Angst in der Metropole London: Bei einem Terroranschlag auf einen voll besetzten U-Bahn-Zug sind am Freitag mindestens 29 Menschen verletzt worden.

Was wir bisher wissen – und was nicht:

Was ist passiert?

Gegen 8.20 Ortszeit (9.20 Uhr MESZ) ist in einem Zug der Londoner U-Bahn ein Sprengsatz detoniert. Nach Angaben des Chefs der Londoner Anti-Terror-Einheit, Mark Rowley, der Londoner Polizei handelte es sich um eine selbstgebaute Bombe. Bei dem Vorfall in der Station „Parsons Green“ wurden mindestens 29 Menschen verletzt , nach Angaben der Behörden ist niemand schwer oder gar lebensgefährlich verletzt. Die meisten Opfer erlitten offenbar Verbrennungen.

Augenzeugen sprachen von einem lauten Knall und einer „Feuerwand“, die sich in dem Waggon ausgebreitet habe. Anschließend soll es zu panikartigen Zuständen gekommen sein. Die Menschen seien aus der U-Bahn-Station nach unten auf die Straße gerannt, heißt es. Dabei seien manche gestürzt, andere seien über sie hinweg getrampelt.

Explosion in Londoner U-Bahn

Bei einem Terroranschlag auf einen voll besetzten U-Bahn-Zug in London sind mindestens 29 Menschen verletzt worden. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht, keines der Opfer war nach Angaben des Rettungsdienstes schwer oder lebensgefährlich verletzt.
Bei einem Terroranschlag auf einen voll besetzten U-Bahn-Zug in London sind mindestens 29 Menschen verletzt worden. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht, keines der Opfer war nach Angaben des Rettungsdienstes schwer oder lebensgefährlich verletzt. © REUTERS | KEVIN COOMBS
Die Explosion in dem Londoner U-Bahn-Zug sei durch eine selbstgebaute Bombe verursacht worden, teilte der Chef der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei, Mark Rowley, mit.
Die Explosion in dem Londoner U-Bahn-Zug sei durch eine selbstgebaute Bombe verursacht worden, teilte der Chef der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei, Mark Rowley, mit. © REUTERS | KEVIN COOMBS
Augenzeugen sprachen von einem lauten Knall und einer „Feuerwand“, die sich in dem Waggon ausgebreitet habe. Die Menschen seien in Panik aus der U-Bahn-Station geflohen. Die Detonation ereignete sich gegen 8.20 Uhr Ortszeit (9.20 Uhr MESZ), mitten im morgendlichen Berufsverkehr.
Augenzeugen sprachen von einem lauten Knall und einer „Feuerwand“, die sich in dem Waggon ausgebreitet habe. Die Menschen seien in Panik aus der U-Bahn-Station geflohen. Die Detonation ereignete sich gegen 8.20 Uhr Ortszeit (9.20 Uhr MESZ), mitten im morgendlichen Berufsverkehr. © REUTERS | KEVIN COOMBS
Premierministerin Theresa May berief den nationalen Krisenstab ein. Außenminister Boris Johnson rief die Briten auf, Ruhe zu bewahren.
Premierministerin Theresa May berief den nationalen Krisenstab ein. Außenminister Boris Johnson rief die Briten auf, Ruhe zu bewahren. © REUTERS | HANNAH MCKAY
In sozialen Medien kursierte ein Bild von einem weißen Eimer in einer Supermarkt-Tüte, der eine kleine Explosion ausgelöst haben soll. Aus dem Eimer hingen Drähte.
In sozialen Medien kursierte ein Bild von einem weißen Eimer in einer Supermarkt-Tüte, der eine kleine Explosion ausgelöst haben soll. Aus dem Eimer hingen Drähte. © REUTERS | SOCIAL MEDIA
Die Londoner Feuerwehr rief via Twitter Zeugen dazu auf, alles zu melden, was auf eine terroristische Bedrohung hindeuten könnte.
Die Londoner Feuerwehr rief via Twitter Zeugen dazu auf, alles zu melden, was auf eine terroristische Bedrohung hindeuten könnte. © REUTERS | KEVIN COOMBS
Die Feuerwehr teilte mit, sie sei mit 50 Mann im Einsatz.
Die Feuerwehr teilte mit, sie sei mit 50 Mann im Einsatz. © Getty Images | Chris J Ratcliffe
Die oberirdische Metro-Haltestelle Parsons Green wurde weiträumig gesperrt.
Die oberirdische Metro-Haltestelle Parsons Green wurde weiträumig gesperrt. © REUTERS | KEVIN COOMBS
In London herrscht eine hohe Terrorwarnstufe, bei Terrorattacken in diesem Jahr sind bereits 36 Menschen getötet worden.
In London herrscht eine hohe Terrorwarnstufe, bei Terrorattacken in diesem Jahr sind bereits 36 Menschen getötet worden. © REUTERS | HANNAH MCKAY
Am Freitagabend reklamierte der IS den Anschlag für sich. Damit ist es bereits der vierte in diesem Jahr in der britischen Hauptstadt und der fünfte in Großbritannien.
Am Freitagabend reklamierte der IS den Anschlag für sich. Damit ist es bereits der vierte in diesem Jahr in der britischen Hauptstadt und der fünfte in Großbritannien. © REUTERS | HANNAH MCKAY
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Wie kam die Bombe in die U-Bahn?

Das ist noch nicht geklärt. Hunderte Beamte sind nach Angaben von Rowley damit beschäftigt, Videomaterial und andere Beweismittel auszuwerten.

Wer ist verantwortlich?

Die Polizei geht von einem „terroristischen Akt“ aus und ermittelt entsprechend. Am Freitagabend übernahm die Extremistenmiliz Islamischer Staat den Anschlag für sich. Über die ihr nahestehende Agentur Amak erklärten die Islamisten, die Explosion der Bombe in der U-Bahn gehe auf sie zurück.

Wie der Sender BBC unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle berichtet, ist der selbstgebaute Sprengsatz möglicherweise mit einem Zeitzünder zur Explosion gebracht worden; dazu haben sich die Sicherheitsbehörden noch nicht geäußert.

Wie ist der Ermittlungsstand?

Einen Tag nach dem Anschlag hat die Polizei einen 18-Jährigen festgenommen. „Heute morgen gab es im Rahmen unserer Ermittlungen eine wichtige Festnahme“, sagte Neil Basu von der Terrorbekämpfung der Polizei. Der Mann sei in der Hafengegend von Dover aufgegriffen worden. Die Festnahme sei unter dem Antiterrorgesetz erfolgt. Die Ermittlungen würden dennoch fortgesetzt.

Die Polizei fahndete mit Hochdruck nach dem Täter oder den Tätern. Es werde „Jagd auf Verdächtige“ gemacht, sagte Scotland Yards Anti-Terror-Chef Mark Rowley zuvor. „Unsere Ermittlungen schreiten mit großer Geschwindigkeit voran.“

Im Süden des Landes wurde am Samstag ein Gebäude durchsucht. Aus Sicherheitsgründen seien umliegende Häuser evakuiert worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Dass die Aktion in der Grafschaft Surrey mit dem Anschlag in London am Freitag sowie der Festnahme eines Verdächtigen am Samstagmorgen zusammen hänge, wurde bestätigt. Surrey grenzt im Südwesten an den Großraum London.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan verurteilte die „widerwärtigen Personen“, die versuchten, Menschen durch Terror zu verletzen, und kündigt für die nächsten Tage eine erhöhte Polizeipräsenz auf den Straßen der britischen Hauptstadt an. Dies gelte „nicht nur für das Netz des öffentlichen Nahverkehrs, sondern für ganz London“, sagt Khan im Radiosender LBC.

Premierministerin Theresa May berief den nationalen Krisenstab ein. Außenminister Boris Johnson rief die Briten auf, Ruhe zu bewahren.

Am Freitagabend wurde die Terrorwarnstufe in Großbritannien auf „kritisch“ erhöht. Das sagte Premierministerin Theresa May. Die Stufe „kritisch“ signalisiert, dass möglicherweise ein Anschlag unmittelbar bevorstehen soll. (moi/dpa/rtr)