Berlin. Laut einer neuen Umfrage sackt die SPD kurz vor der Bundestagswahl weiter ab. Drittstärkste Kraft würde demnach mit 12 Prozent die AfD.

Zehn Tage vor der Bundestagswahl hat die SPD weiter an Zustimmung verloren. Im am Donnerstag veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap büßten die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt auf 20 Prozent ein. Die Union blieb bei 37 Prozent.

Drittstärkste Fraktion würde demnach die AfD, wenn bereits am kommenden Sonntag und nicht erst am 24. September Bundestagswahl wäre: Sie gewann einen Punkt auf zwölf Prozent hinzu. Die FDP legte einen halben Punkt auf 9,5 Prozent zu, während die Linke einen Punkt auf neun Prozent verlor. Die Grünen büßten einen halben Punkt auf 7,5 Prozent ein.

Nur große Koalition möglich

Auf der Grundlage der Umfragewerte, die nur die politische Stimmung abbilden und keine Prognose darstellen, gäbe es außer für eine große Koalition aus Union und SPD keine Regierungsmehrheit für ein Zweier-Bündnis. Eine rechnerische Mehrheit hätte eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen.

Der Umfrage zufolge sind Unions- und SPD-Anhänger gespalten, wenn es um künftige Koalitionen geht. Bei einer Entscheidung zwischen einer großen Koalition und einem Jamaika-Bündnis nach der Wahl würden sich demnach 45 Prozent der Unions-Anhänger für ein erneutes Bündnis mit der SPD entscheiden, während 46 Prozent für Jamaika wären. Bei den SPD-Anhängern wäre eine knappe Mehrheit von 50 Prozent für eine große Koalition mit der Union, während 46 Prozent für den Gang in die Opposition wären.

Bei Direktwahl 51 Prozent für Merkel

Bei einer Direktwahl der Bundeskanzlerin käme Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) der Umfrage zufolge auf 51 Prozent und damit drei Punkte weniger als in der Vorwoche. Ihr Herausforderer Martin Schulz (SPD) verlor einen Punkt auf 25 Prozent.

Nur für 57 Prozent aller Wahlberechtigten steht der Erhebung zufolge ihre Wahlentscheidung bereits fest. Für die Umfrage wurden laut Infratest dimap von Dienstag bis Mittwoch 1003 Wahlberechtigte bundesweit befragt. (dpa)