Rom/Berlin. Der US-Präsident feuerte ihn, doch der Papst hieß ihn willkommen. Trumps-Ex-Pressesprecher Sean Spicer durfte Franziskus treffen.
Er tobt nicht, raunzt keine Journalisten an und man darf annehmen, dass Sean Spicer auch keine alternativen Fakten verkündete – der von US-Präsident Sean Spicer entlassene Pressesprecher gab sich bei einem Treffen mit dem Papst eher ungewohnt zurückhaltend, wie die jetzt vom Vatikan herausgegebenen Fotos vermuten lassen.
Während einer Rom-Reise war der Katholik Spicer laut dem amerikanischen TV-Sender CNN bereits am Sonntag eine Audienz beim Pontifex gewährt worden, während der er auch Franziskus’ Hand geschüttelt haben soll. Das ist auf dem Foto allerdings nicht zu sehen.
Dagegen veröffentlichte „Radio Vatikan“ auf seiner Facebook-Seite ein anderes Bild. Darauf ist zu sehen, wie Spicer in der Sala Clementina im apostolischen Palast Franziskus mit seinem Smartphone fotografiert. Immerhin hält Spicer dabei gebührenden Abstand.
Sean Spicers „alternative Fakten“
Laut der Jesuitenzeitschrift „America Media“ waren mit Spicer mehrere Kongressabgeordnete in Rom unterwegs. Sie nahmen an einem Treffen des International Catholic Legislators Network teil. Als Donald Trump im Mai den Papst besucht hatte, musste Spicer – damals noch im Amt – draußen bleiben.
Spicer war am 21. Juli vom Amt des Pressesprechers des Weißen Hauses zurückgetreten. Er hatte zuvor mit seinen „alternativen Fakten“ zu den Besucherzahlen bei der Amtseinführung Donald Trumps ( „Das größte Publikum, das jemals bei einer Vereidigung dabei war“) oder mit seinem Vergleich zwischen dem syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad und Adolf Hitler angeeckt. (W.B.)