Berlin. Weltweit haben 2016 rund eine Million Menschen Hilfe beim Roten Kreuz gesucht. Auch die Flüchtlingsströme sorgen für viele Anfragen.

Fast eine Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes Hilfe gesucht. Insgesamt nahmen weltweit 995.893 Personen den Familien-Suchdienst in Anspruch oder informierten sich über Schutzfragen, etwa im Fall von verhafteten Verwandten. Dies geht aus einem Papier des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hervor, das unserer Redaktion vorliegt.

Einen Rekord verzeichnete im vergangenen Jahr der Suchdienst des DRK mit knapp 2800 Anfragen von Flüchtlingen, die auf dem Weg nach Deutschland den Kontakt zu ihren Familien verloren hatten. Auch im ersten Halbjahr 2017 bewegte sich die Zahl der Suchanfragen von Migranten in Deutschland wieder auf hohem Niveau. Von Januar bis Juli gingen dazu beim DRK 1189 Anfragen ein, in 316 Fällen ging es um unbegleitete Minderjährige, sagte ein DRK-Sprecher den FUNKE Zeitungen. Zum internationalen Tag der Vermissten (30. August) will der DRK-Suchdienst am Dienstag in Berlin Bilanz ziehen.

Die Zahl der Vermissten steigt

Heute gebe es weltweit mehr Flüchtlinge als je zuvor seit 1945, hieß es vorab. Doch nicht nur die Zahl vermisster Migranten nehme zu, sondern auch die Anzahl der Vermissten in bewaffneten Konflikten. In Deutschland sei die hohe Zahl der Suchanfragen vor allem im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszustrom in den Jahren 2015 und 2016 zu sehen, sagte der DRK-Sprecher.

Darüber hinaus gingen beim DRK-Suchdienst immer noch sehr viele Anfragen zu Vermissten des Zweiten Weltkrieges ein – allein im vergangenen Jahr rund 8900. Auch würden sich 72 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach wie vor Menschen, die sich in den Kriegswirren verloren hätten, mit Hilfe des Suchdienstes wiederfinden. (gau)