Berlin. Mit Software haben Forscher die Wahlprogramme der Parteien auf Verständlichkeit untersucht. Die vermeintlich volksnahe AfD verliert.

Die AfD hat von allen großen deutschen Parteien das sprachlich am wenigsten verständliche Wahlprogramm. Zu diesem Ergebnis kommt eine softwaregestützte Untersuchung, die ein Team um Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim erstellt hat. Sie liegt der „Welt am Sonntag“ vor.

„Die vermeintliche Volksnähe, die die AfD für sich beansprucht, pflegt sie in ihrer Sprache überhaupt nicht“, sagte Brettschneider der Zeitung.

Die Volkspartei SPD kommt nicht viel besser weg

Die beste Note in Sachen Lesbarkeit erhielt die Union für ihr Bundestags-Wahlprogramm. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Grüne und Linke. Die FDP muss sich mit Platz vier begnügen. Die SPD landet auf dem fünften Platz.

Politik zum Anfassen: Die Gaga-Motive

"Politik zum Anfassen": So sieht die Berliner "Partei"-Kandidatin Maria von Bolla von hinten aus - auf ihren Plakaten. © Maria von Bolla | Maria von Bolla
Alle Plakatmotive will sie Zug um Zug auf ihrer Facebook-Seite vorstellen.
Alle Plakatmotive will sie Zug um Zug auf ihrer Facebook-Seite vorstellen. © Maria von Bolla | Maria von Bolla
Die Wäschestücke hat sie aus Second-Hand-Läden.
Die Wäschestücke hat sie aus Second-Hand-Läden. © Maria von Bolla | Maria von Bolla
Sie habe aber auch Dinge verarbeitet, die sie auf der Straße gefunden habe.
Sie habe aber auch Dinge verarbeitet, die sie auf der Straße gefunden habe. © Maria von Bolla | Maria von Bolla
Einige der Plakate haben bereits Liebhaber gefunden: Sie wurden geklaut.
Einige der Plakate haben bereits Liebhaber gefunden: Sie wurden geklaut. © Maria von Bolla | Maria von Bolla
Mit den Motiven sieht Maria von Bolla das Versprechen von Martin Sonneborn eingelöst: reiner Sex-Wahlkampf, der an Primitivität und Plakativität nicht zu überbieten ist.
Mit den Motiven sieht Maria von Bolla das Versprechen von Martin Sonneborn eingelöst: reiner Sex-Wahlkampf, der an Primitivität und Plakativität nicht zu überbieten ist. © Maria von Bolla | Maria von Bolla
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Minuspunkte vergaben die Forscher unter anderem für überlange Sätze, einen hohen Anteil von Schachtelsätzen und den Gebrauch von zusammengesetzten Wörtern, die im allgemeinen Sprachgebrauch unbekannt sind. (dpa)