London. Brüssel und London kommen nicht zur Ruhe: In beiden Hauptstädten laufen nach Messer-Attacken am Freitagabend die Terror-Ermittlungen.

Nach Messer-Zwischenfällen in der belgischen Hauptstadt Brüssel und vor dem Buckingham-Palast in London laufen in beiden Ländern Terror-Ermittlungen.

Nach einem Messerangriff auf Soldaten im Zentrum von Brüssel war am Freitagabend ein 30-jähriger Mann niedergeschossen und tödlich verletzt worden. „Wir ermitteln in diesem Fall wegen Terrorverdachts“, sagte Sprecherin Ester Natus von der föderalen Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Der Angreifer habe „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen. Nach belgischen Medienberichten soll er aus Somalia stammen.

Die angegriffenen Militärs wurden nur leicht verletzt. Nach den schweren islamistischen Anschlägen im März 2016, bei denen Selbstmordattentäter in der U-Bahn und am Flughafen 32 Menschen getötet hatten, gilt in Brüssel weiter die zweithöchste Terrorwarnstufe. Auf öffentlichen Plätzen und in der U-Bahn patrouilliert regelmäßig Militär.

Anti-Terror-Einheit ermittelt in London

In Brüssel sicherten Polizisten am Freitag den Ort, an dem Soldaten einen Angreifer niedergeschossen und getötet hatten.
In Brüssel sicherten Polizisten am Freitag den Ort, an dem Soldaten einen Angreifer niedergeschossen und getötet hatten. © REUTERS | ERIC VIDAL

In London haben Beamte einer Anti-Terror-Einheit die Ermittlungen übernommen. Das teilte Scotland Yard am Samstag mit. Der Angreifer sei zunächst wegen des Verdachts der Körperverletzung verhaftet worden. Er bleibe aber nun in Gewahrsam der Anti-Terror-Einheit.

Zuvor hatten Polizisten am Freitagabend einen Mann festgenommen, der sein Auto gegen 20.35 Uhr (Ortszeit) in der Nähe eines Polizeifahrzeuges am zentralen Kreisverkehr vor dem Buckingham-Palast geparkt hatte. Dort ist parken nicht erlaubt. Der 26-Jährige war zunächst auf einen Polizeiwagen zugefahren und habe kurz davor angehalten.

Die Queen ist zurzeit nicht in London

Als die unbewaffneten Polizisten ihn festnehmen wollten, habe er „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen und aus dem Fußraum seines Autos ein über ein Meter langes Schwert gezogen. Zwei Polizisten seien leicht verletzt worden. Die Anti-Terror-Ermittler erklärten, über die Pläne des Mannes sei noch nichts bekannt. Er gelte aber als Einzeltäter.

Queen Elizabeth II. ist derzeit nicht in London, sondern auf ihrer Sommerresidenz Schloss Balmoral in Schottland. Auf Fotos in sozialen Netzwerken war starke Polizeipräsenz vor dem Buckingham-Palast zu sehen.

In Großbritannien ist die Terrorwarnstufe hoch. Bei vier Anschlägen in diesem Jahr wurden 36 Menschen getötet. Auch in anderen europäischen Ländern herrscht Nervosität.(dpa/rtr)