Washington. Als Frau mit Donald Trump zusammen auf einer Bühne? Ex-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton schildert, wie sich das anfühlt.

Hillary Clinton, an Donald Trump und dem amerikanischen Wahlsystem gescheiterte Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, beschreibt in ihrem neuen Buch ihre Abneigung gegenüber dem US-Präsidenten. „Ich bekam Gänsehaut“, sagte die frühere Außenministerin und First Lady in einer Audio-Lesung ihres Buches „What Happened“ („Was geschehen ist“), das am 12. September offiziell erscheinen soll.

Sie beschrieb dabei die Szenerie bei einer Fernsehdebatte im Oktober 2016 mit Trump, bei der er ihr auf der Bühne auf Schritt und Tritt folgte. „Das ist doch nicht in Ordnung“, habe sie sich bei dem Live-Auftritt gedacht.

„Es war unglaublich unangenehm“

Donald Trump und Hillary Clinton bei der Town-Hall-Debatte im Oktober 2016.
Donald Trump und Hillary Clinton bei der Town-Hall-Debatte im Oktober 2016. © REUTERS | RICK WILKING

„Donald Trump lauerte hinter mir“, las Clinton aus ihrem Werk. „Zwei Tage vorher hörte ihn die Welt darüber prahlen, wie er Frauen begrapscht hatte“, heißt es weiter. „Jetzt waren wir auf einer kleinen Bühne und wo auch immer ich hinging, er folgte auf Schritt und Tritt, er starrte mich an, machte Grimassen. Es war unglaublich unangenehm.“

Clinton schlug aber auch selbstkritische Töne an. „An jedem Tag als Kandidatin wusste ich, dass Millionen Menschen auf mich zählten und konnte den Gedanken nicht ertragen, sie im Stich zu lassen. Aber ich tat es.“ Und sie fügte hinzu: „Ich habe es nicht hingekriegt. Und damit muss ich für den Rest meines Lebens zurechtkommen.“

Einblick geben in die Geschehnisse während des Wahlkampfes

Sie wolle mit dem Buch nicht den Anspruch erfüllen, einen vollständigen Bericht über den Wahlkampf 2016 abzuliefern. Sie wolle lediglich den Vorhang lüften und einen Einblick gewähren in die Geschehnisse von damals. (dpa)

Hillary Clinton – ihr Leben in Bildern

Sie war First Lady, Senatorin, Außenministerin und 2016 US-Präsidentschaftskandidatin. Mit ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump lieferte sie sich einen erbitterten Wahlkampf. Am 9. November 2016 verlor sie das Rennen um die Macht gegen den Multimilliardär. Seit fast 25 Jahren steht Hillary Clinton nun im Licht der Öffentlichkeit.
Sie war First Lady, Senatorin, Außenministerin und 2016 US-Präsidentschaftskandidatin. Mit ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump lieferte sie sich einen erbitterten Wahlkampf. Am 9. November 2016 verlor sie das Rennen um die Macht gegen den Multimilliardär. Seit fast 25 Jahren steht Hillary Clinton nun im Licht der Öffentlichkeit. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Hillary Diane Rodham wurde am 26. Oktober 1947 in Chicago im US-Bundesstaat Illinois geboren. Diese undatierte Aufnahme aus ihrem High School Jahrbuch zeigt Hillary Clinton (erste Reihe, r.) in der zwölften Klasse.
Hillary Diane Rodham wurde am 26. Oktober 1947 in Chicago im US-Bundesstaat Illinois geboren. Diese undatierte Aufnahme aus ihrem High School Jahrbuch zeigt Hillary Clinton (erste Reihe, r.) in der zwölften Klasse. © dpa | ---
Ihr früheres Elternhaus, aufgenommen im Oktober 2016 in Chicago, Illinois (USA). Hier wuchs Hillary mit ihren zwei Brüdern Tony und Hugh auf. Ihr Vater Hugh Rodham war Textilunternehmer und Republikaner. Er soll in der Familie wie ein Militärausbilder geherrscht haben. Ihre Mutter Dorothy hatte eine schwere Kindheit, arbeitete früh und bläute ihren Kindern später ein, viel zu lernen. Sie war eine intelligente Frau, die Bücher nur so verschlang.
Ihr früheres Elternhaus, aufgenommen im Oktober 2016 in Chicago, Illinois (USA). Hier wuchs Hillary mit ihren zwei Brüdern Tony und Hugh auf. Ihr Vater Hugh Rodham war Textilunternehmer und Republikaner. Er soll in der Familie wie ein Militärausbilder geherrscht haben. Ihre Mutter Dorothy hatte eine schwere Kindheit, arbeitete früh und bläute ihren Kindern später ein, viel zu lernen. Sie war eine intelligente Frau, die Bücher nur so verschlang. © dpa | Jörg Ratzsch
Clinton besuchte von 1961 bis 1964 die Maine Township High School East und engagierte sich schon damals politisch als Schülervertreterin und Redakteurin bei der Schülerzeitung. Von 1965 bis 1969 studierte sie am Wellesley College in Wellesley Politikwissenschaften mit dem Nebenfach Psychologie. Von 1969 bis 1973 studierte sie Rechtswissenschaften. Nach ihrer Studienzeit unterrichtete Hillary als Professorin an der Universität von Arkansas. Auch als Rechtsanwältin in einer renommierten Kanzlei war sie tätig.
Clinton besuchte von 1961 bis 1964 die Maine Township High School East und engagierte sich schon damals politisch als Schülervertreterin und Redakteurin bei der Schülerzeitung. Von 1965 bis 1969 studierte sie am Wellesley College in Wellesley Politikwissenschaften mit dem Nebenfach Psychologie. Von 1969 bis 1973 studierte sie Rechtswissenschaften. Nach ihrer Studienzeit unterrichtete Hillary als Professorin an der Universität von Arkansas. Auch als Rechtsanwältin in einer renommierten Kanzlei war sie tätig. © Getty Images | Tim Boyle
An der Elite-Universität Yale lernte sie ihren späteren Ehemann Bill Clinton kennen. Beide studierten Jura, beide waren politisch aktiv. Er hielt mehrmals um ihre Hand an, sie sagte mehrmals nein – so erzählen sie es beide. Am 11. Oktober 1975 heiratete das Paar.
An der Elite-Universität Yale lernte sie ihren späteren Ehemann Bill Clinton kennen. Beide studierten Jura, beide waren politisch aktiv. Er hielt mehrmals um ihre Hand an, sie sagte mehrmals nein – so erzählen sie es beide. Am 11. Oktober 1975 heiratete das Paar. © picture alliance / Newscom | dpa Picture-Alliance / CLINTON PRESS OFFICE
Am 27. Februar 1980 brachte Hillary die gemeinsame Tochter Chelsea Victoria zur Welt.
Am 27. Februar 1980 brachte Hillary die gemeinsame Tochter Chelsea Victoria zur Welt. © imago | ZUMA Press
Hillary Clinton ist mittlerweile stolze Großmutter. Tochter Chelsea hat mit ihrem Mann und Investmentbanker Marc Mezvinsky zwei Kinder. Der jüngste Spross, ein Sohn, wurde am 18. Juni 2016 geboren.
Hillary Clinton ist mittlerweile stolze Großmutter. Tochter Chelsea hat mit ihrem Mann und Investmentbanker Marc Mezvinsky zwei Kinder. Der jüngste Spross, ein Sohn, wurde am 18. Juni 2016 geboren. © dpa | Andrew Gombert
Von 1993 bis 2001 war Hillarys Mann Bill Clinton Präsident der Vereinigten Staaten. Als amerikanische First Lady nahm Hillary am 6. Juni 1993 gemeinsam mit der japanischen Kaiserin Michiko an einem Bankett im Kaiserpalast in Tokio teil.
Von 1993 bis 2001 war Hillarys Mann Bill Clinton Präsident der Vereinigten Staaten. Als amerikanische First Lady nahm Hillary am 6. Juni 1993 gemeinsam mit der japanischen Kaiserin Michiko an einem Bankett im Kaiserpalast in Tokio teil. © dpa | Tim Brakemeier
Als First Lady kämpfte Hillary für eine Gesundheitsreform, scheiterte aber am Kongress. Hier ist sie bei den Olympischen Spielen in Lillehammer 1994 zu sehen.
Als First Lady kämpfte Hillary für eine Gesundheitsreform, scheiterte aber am Kongress. Hier ist sie bei den Olympischen Spielen in Lillehammer 1994 zu sehen. © Getty Images | Simon Bruty
Bei den Promis beliebt: Die damalige First Lady mit Siegfried und Roy in Las Vegas 1994.
Bei den Promis beliebt: Die damalige First Lady mit Siegfried und Roy in Las Vegas 1994. © dpa | dpa Read Pol
Nach der Amtszeit ihres Mannes wurde Clinton Senatorin für den Bundesstaat New York. Von 2001 bis 2009 bekleidetet sie dieses Amt.
Nach der Amtszeit ihres Mannes wurde Clinton Senatorin für den Bundesstaat New York. Von 2001 bis 2009 bekleidetet sie dieses Amt. © Getty Images | Alex Wong
2003 beschloss Hillary ihre Autobiografie „Gelebte Geschichte“ zu veröffentlichen. Einige Jahre zuvor hatte ihr Mann Bill die sexuelle Beziehung zu Monika Lewinsky, der damals 23-jährigen Praktikantin im Weißen Haus, zugegeben.
2003 beschloss Hillary ihre Autobiografie „Gelebte Geschichte“ zu veröffentlichen. Einige Jahre zuvor hatte ihr Mann Bill die sexuelle Beziehung zu Monika Lewinsky, der damals 23-jährigen Praktikantin im Weißen Haus, zugegeben. © Getty Images | Scott Barbour
2008 wollte Hillary Clinton schon einmal Präsidentin werden, ...
2008 wollte Hillary Clinton schon einmal Präsidentin werden, ... © Getty Images | Alex Wong
... unterlag damals aber in den Vorwahlen dem jungen Senator Barack Obama. Er wurde 2009 der 44. Präsident der USA.
... unterlag damals aber in den Vorwahlen dem jungen Senator Barack Obama. Er wurde 2009 der 44. Präsident der USA. © dpa | epa Michal Czerwonka
Sieben Jahre später unterstützt Obama Hillary, um die erste Präsidentin der USA zu werden.
Sieben Jahre später unterstützt Obama Hillary, um die erste Präsidentin der USA zu werden. © dpa | Shawn Thew
Im Beisein ihrer Familie legte Hillary am 2. Februar 2009 ihren Amtseid ab. Von 2009 bis 2013 war sie während der ersten Amtszeit von Barack Obama US-Außenministerin.
Im Beisein ihrer Familie legte Hillary am 2. Februar 2009 ihren Amtseid ab. Von 2009 bis 2013 war sie während der ersten Amtszeit von Barack Obama US-Außenministerin. © dpa | epa Reynolds
Am 2. Mai 2011 verfolgte sie gemeinsam mit Barack Obama die Ergreifung des Al-Quaida-Chefs Osama bin Laden im Weißen Haus.
Am 2. Mai 2011 verfolgte sie gemeinsam mit Barack Obama die Ergreifung des Al-Quaida-Chefs Osama bin Laden im Weißen Haus. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Pete Souza / White House
Am 26. Juli 2016 nominierte die Demokratische Partei sie auf einem Wahlparteitag offiziell zu ihrer Präsidentschaftskandidatin. Ihren Parteifreund Tim Kaine hatte Clinton als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten im Blick.
Am 26. Juli 2016 nominierte die Demokratische Partei sie auf einem Wahlparteitag offiziell zu ihrer Präsidentschaftskandidatin. Ihren Parteifreund Tim Kaine hatte Clinton als Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten im Blick. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Hillary Clinton startete nach ihrer Entlastung in der E-Mail-Affäre mit Rückenwind in die letzten Stunden eines der am härtesten geführten Wahlkämpfe der amerikanischen Geschichte.
Hillary Clinton startete nach ihrer Entlastung in der E-Mail-Affäre mit Rückenwind in die letzten Stunden eines der am härtesten geführten Wahlkämpfe der amerikanischen Geschichte. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Ihr Motto dabei: „Stronger together“.
Ihr Motto dabei: „Stronger together“. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
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