Berlin/Barcelona. Im Netz bieten nach dem Anschlag in Barcelona unzählige User Unterstützung. Auch Facebook hat nun eine Plattform für Hilfsangebote.

Wieder Terror in einem europäischen Land, wieder sind Schrecken und Verunsicherung groß. Und doch scheint mit jedem neuen Anschlag bei vielen Menschen zunehmend eine Art Routine einzusetzen.

Im Vergleich etwa zum November 2015, als nach den Terroranschlägen in Paris Solidaritätsbekundungen Facebook überfluteten, sind solche Posts in den sozialen Netzwerken nach dem Anschlag in Barcelona vom Donnerstag merklich zurückgegangen. Allerdings: Die Anschlags-Erfahrungen der vergangenen Jahre bringen auch neue Formen der Hilfe in den sozialen Medien.

Auf Facebook können Nutzer seit neuestem nicht mehr nur beim Safety Check angeben, dass sie oder ihre Freunde und Angehörigen in Sicherheit sind. Das soziale Netzwerk bietet unter dem Safety Check jetzt auch die Funktion der Community Hilfe an.

Die Tatorte des Anschlags von Barcelona

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    Tausende Hilfsangebote von Facebook-Nutzern

    Essen, Unterkunft, Kleidung, selbst Blutspenden: Kaum waren die ersten Meldungen zu dem Anschlag in Barcelona veröffentlicht, boten zahlreiche User vor Ort Unterstützung ganz unterschiedlicher Art an. Tausende haben dort bereits Hilfsangebote gepostet.

    Unzählige User bieten in der Community von Facebook Hilfeleistungen an.
    Unzählige User bieten in der Community von Facebook Hilfeleistungen an. © Screenshot Facebook

    „Ich kann in verschiedene Sprachen übersetzen, helfe Menschen im Krankenhaus oder Familien, die Kontakt zu ihren Verwandten, Krankenhäusern oder der Polizei aufnehmen wollen“, offeriert etwa eine Nutzerin dort. Eine andere Userin, die angibt, Familientherapeutin zu sein, bietet psychologische Erstbetreuung für Kinder an. Andere posten Mitfahrgelegenheiten vom Flughafen, Babynahrung, Medikamente.

    Terroranschlag mit Van in Barcelona

    Ein Lieferwagen hat am Donnerstag im Zentrum Barcelonas (Spanien) mehrere Menschen gezielt überfahren. Kurz danach rückte die Polizei zu einem Einsatz in Cambrils aus. Wir zeigen Bilder.
    Ein Lieferwagen hat am Donnerstag im Zentrum Barcelonas (Spanien) mehrere Menschen gezielt überfahren. Kurz danach rückte die Polizei zu einem Einsatz in Cambrils aus. Wir zeigen Bilder. © dpa | Pawi Lerma
    Viele Menschen wurden getötet und verletzt.
    Viele Menschen wurden getötet und verletzt. © dpa | Oriol Duran
    Rettungskräfte im Einsatz.
    Rettungskräfte im Einsatz. © Getty Images | Nicolas Carvalho Ochoa
    Die Polizei sperrte den Bereich um den Anschlagsort großräumig ab.
    Die Polizei sperrte den Bereich um den Anschlagsort großräumig ab. © dpa | Manu Fernandez
    Passanten wurden aufgefordert, ...
    Passanten wurden aufgefordert, ... © dpa | Manu Fernandez
    ... , die Gegend zu verlassen.
    ... , die Gegend zu verlassen. © dpa | Manu Fernandez
    Die Polizei brachte nach dem Anschlag die Menschen in Sicherheit, die sich nahe am Tatort befanden.
    Die Polizei brachte nach dem Anschlag die Menschen in Sicherheit, die sich nahe am Tatort befanden. © REUTERS | STRINGER
    Am Ort des Anschlags versorgten Sanitäter Verletzte.
    Am Ort des Anschlags versorgten Sanitäter Verletzte. © dpa | Oriol Duran
    Las Ramblas ist eine bekannte Flanier- und Einkaufsmeile in Barcelona.
    Las Ramblas ist eine bekannte Flanier- und Einkaufsmeile in Barcelona. © dpa | Manu Fernandez
    Dort halten sich üblicherweise zahlreiche Touristen auf.
    Dort halten sich üblicherweise zahlreiche Touristen auf. © dpa | Manu Fernandez
    Die Menschen in der Gegend von Las Ramblas waren während der Geschehnisse von der Polizei aufgefordert worden, sich nicht von der Stelle zu bewegen.
    Die Menschen in der Gegend von Las Ramblas waren während der Geschehnisse von der Polizei aufgefordert worden, sich nicht von der Stelle zu bewegen. © REUTERS | STRINGER
    Polizeikräfte stehen vor dem weißen Lieferwagen. Die IS-Terrormiliz reklamierte das Attentat für sich.
    Polizeikräfte stehen vor dem weißen Lieferwagen. Die IS-Terrormiliz reklamierte das Attentat für sich. © David Ramos
    Nach Berichten von spanischen Medien war der weiße Lieferwagen, der für den Anschlag benutzt wurde, ein Mietfahrzeug.
    Nach Berichten von spanischen Medien war der weiße Lieferwagen, der für den Anschlag benutzt wurde, ein Mietfahrzeug. © REUTERS | SERGIO PEREZ
    Auch in der Nacht setzte die Spurensicherung ihre Arbeit an dem Schauplatz des Anschlags fort.
    Auch in der Nacht setzte die Spurensicherung ihre Arbeit an dem Schauplatz des Anschlags fort. © REUTERS | SERGIO PEREZ
    Wenige Stunden nach dem Terroranschlag in Barcelona tötete die Polizei in einem Küstenort in Katalonien fünf mutmaßliche Attentäter. Die Täter sollen eine ähnliche Tat wie in Barcelona geplant haben und trugen auch Sprengstoffgürtel.
    Wenige Stunden nach dem Terroranschlag in Barcelona tötete die Polizei in einem Küstenort in Katalonien fünf mutmaßliche Attentäter. Die Täter sollen eine ähnliche Tat wie in Barcelona geplant haben und trugen auch Sprengstoffgürtel. © REUTERS | REUTERS TV
    Bereits am Mittwoch gab es eine Explosion in einem Wohnhaus in dem Ort Alcanar. Bei der Gasexplosion in der Provinz Tarragona etwa 200 Kilometer südlich von Barcelona seien ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden, erklärte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero. Es gebe „klare“ Verbindungen zu dem Anschlag in Barcelona.
    Bereits am Mittwoch gab es eine Explosion in einem Wohnhaus in dem Ort Alcanar. Bei der Gasexplosion in der Provinz Tarragona etwa 200 Kilometer südlich von Barcelona seien ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden, erklärte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero. Es gebe „klare“ Verbindungen zu dem Anschlag in Barcelona. © dpa | Bombers De La Generalitat
    Die Vorkommnisse in Spanien haben auch in anderen Ländern wie den USA die Sorge vor erneuten Terroranschlägen vergrößert. Hier stehen Angehörige der Antiterroreinheit der New Yorker Polizei schwerbewaffnet auf dem Time Square in New York.
    Die Vorkommnisse in Spanien haben auch in anderen Ländern wie den USA die Sorge vor erneuten Terroranschlägen vergrößert. Hier stehen Angehörige der Antiterroreinheit der New Yorker Polizei schwerbewaffnet auf dem Time Square in New York. © dpa | Michael Noble Jr.
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    Auch unter etlichen Hashtags bei Twitter bieten Menschen Unterstützung

    Neu sind solche Angebote in sozialen Netzwerken an sich nicht – allerdings gab es bei Facebook dafür keine eigene Funktion. Bei Twitter hingegen werden die Möglichkeiten, hilfsbereiten Nutzern eine Plattform zu schaffen, schon länger genutzt.

    Wie schon bei den Terroranschlägen in Paris oder Brüssel solidarisierte sich das Netz auch nach dem Anschlag in Katalonien schnell über Twitter. Unter des Hashtags #TotsSomBarcelona oder #PortesOuvertes bieten zahlreiche Menschen Fürsorge und Hilfe. So wie dieser Nutzer, der Unterkunft anbot und eine französische Familie aufgenommen hat:

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    Offene Türen auch nach Terroranschlägen in Brüssel und Paris

    Ähnliche Angebote hatte es auch schon im November 2015 nach der Terror-Nacht in Paris gegeben. Dort fanden Menschen, die von dem Ausnahmezustand betroffen waren, unter dem Hashtag #PorteOuverte Hilfe. Auch als Reaktion auf die Attentate in Brüssel im März 2016 entstanden in Windeseile Hashtags wie #OpenHouse, #PorteOuverte und #IkWilHelpen. Wer wegen der zeitweise stillgelegten öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt feststeckte und einen Schlafplatz oder eine Mitfahrgelegenheit suchte, wurde dort fündig.