Alle gegen einen – Viel Kritik für Schröders Russland-Job
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Lesezeit: 2 Minuten
Von Walter Bau
Berlin. Gerhard Schröder heuert bei einem umstrittenen russischen Konzern an. Bei Twitter ist die Empörung groß. Verteidiger: Fehlanzeige.
Nun ist es ja nicht so, als hätte Martin Schulz keine Probleme in seinem Wahlkampf. Fünf Wochen vor dem Wahltag liegt der SPD-Kanzlerkandidat mit seiner Partei meilenweit hinter Angela Merkels Union. Keine Machtperspektive, nirgends. Und jetzt auch noch die Sache mit Gerd Schröder.
Seit bekannt wurde, dass der Altkanzler Aufsichtsrat beim russischen Ölkonzern Rosneft werden will, also bei dem Unternehmen, das wegen der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim mit EU-Sanktionen belegt ist, hat Schulz ein Problem mehr. Die umstrittene Kreml-Connection des früheren Kanzlers und SPD-Vorsitzenden wirft einen Schatten auch auf den Gerechtigkeits-Wahlkampf von Schulz.
„Ich würde es nicht tun“, versuchte Martin Schulz sich von den mit rund 300.000 Euro dotierten Job-Ambitionen Schröders abzusetzen. Er selbst werde sich nach einer möglichen Kanzlerschaft nicht in die Privatwirtschaft absetzen.
Kaum einer verteidigt Schröders Job
Doch die Empörung fast aller über den vermeintlichen „Abzocker“ Schröder konnte er damit ebenso wenig eindämmen wie Schröder selbst, der in einem Interview mit dem schweizerischen „Blick“ treuherzig erklärte: „Ich glaube nicht, dass ich mit dem Mandat meiner Partei schade.“
In den sozialen Medien sind Schröder und Rosneft inzwischen ein großes Thema. Die Kritik an Schröder ist groß, es finden sich kaum Verteidiger. Auf Seiten der Union nahm man die Vorlage Schröders nur zu gern auf – etwa in der CSU-Postille „Bayernkurier“:
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CDU-Mann Michael Grosse-Brömer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, zielte verbal gleich auf Martin Schulz:
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In eine ähnliche Richtung wies auch dieser Kommentar bei Twitter:
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So kommentierte CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn die Angelegenheit: Die SPD sei „auf dem russischen Auge blind“.
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Selbst in der FDP, deren Vorsitzender Christian Lindner kürzlich eine Neujustierung der westlichen Politik gegenüber Kreml-Chef Wladimir Putin gefordert hatte, regt sich Kritik an Schröder: Alexander Hahn, Mitglied im Bundesvorstand der Liberalen twitterte:
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Auch in der SPD regt sich Unmut. So twitterte etwa die Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen:
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Auch an ironischen Kommentaren mangelt es nicht. So etwa in diesem Tweet:
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Auf den Punkt bringt es wohl dieser Twitterer:
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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