Berlin. Mehr Militär an der Grenze: Bulgarien will Flüchtlinge aus der Türkei abschrecken. Auch die EU müsse sich mit mehr Militär schützen.

Im Kampf gegen illegale Migration will Bulgarien den Schutz seiner Grenzen zur Türkei massiv ausbauen. „Zur Stärkung unseres Grenzschutzes werden wir künftig verstärkt das Militär einsetzen“, sagte der bulgarische Verteidigungsminister und Vizeregierungschef Krassimir Karakatschanow der „Welt“. Große, gut organisierte Schleusernetzwerke würden weiterhin versuchen, Menschen nach Bulgarien zu schleusen, begründete Karakachanov den Vorstoß.

Die bulgarisch-türkische Grenze soll ihm zufolge in fünf Zonen eingeteilt werden. „In jede dieser Zonen werden wir jeweils eine bewaffnete Truppe in Kompaniestärke schicken, die den entsprechenden Grenzabschnitt bewachen soll“, sagte Karakatschanow. „Da werden auch hoch spezialisierte Kampftruppen dabei sein.“ Insgesamt sollen demnach bis zu 600 Soldaten eingesetzt werden.

„Wir sollten in Italien und Griechenland Truppen von Nato oder EU einsetzen“

Zudem sollen auch verstärkt nachts funktionierende Videokameras und und Drohnen eingesetzt werden, um die Bewegung der Migranten besser verfolgen zu können, so der Verteidigungsminister.

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Er kritisierte, dass es die Europäer bisher nicht geschafft hätten, die Mittelmeerroute für Migranten zu schließen. „Wir können nicht zulassen, dass weiterhin illegale Migranten massenweise nach Europa kommen“, sagte Karakatschanow. „Wir sollten in Italien und Griechenland Truppen von Nato oder EU einsetzen und die Außengrenzen der Europäischen Union notfalls mit Waffengewalt verteidigen.“ (dpa)