Berlin. Mehrere Soldaten brachen bei einem Marsch im Juli zusammen. Laut einem Medienbericht sollen sie vorher Aufputschmittel genommen haben.

  • Im Juli sind vier Bundeswehr-Soldaten bei einem Marsch zusammengebrochen, einer starb
  • Einem Medienbericht zufolge sind Aufputschmittel in der Truppe normal
  • Das Verteidigungsministeriium wies das zunächst zurück.

Das Bundesverteidigungsministerium hat bisher keine gesicherten Erkenntnisse zur Ursache des Kollabierens von vier Soldaten bei einem Übungsmarsch im niedersächsischen Munster. Ein Sprecher verwies am Montag darauf, dass die Untersuchungen noch liefen.

Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, einer der beteiligten Soldaten habe ausgesagt, gemeinsam mit Kameraden vor dem Marsch Aufputschmittel genommen zu haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen internen Bericht. Das Verteidigungsministerium konnte die Angaben nicht bestätigen.

Offiziersanwärter starb in Klinik

Die verteidigungspolitische Internetseite „Augen geradeaus!“ zitierte aus einem Bundeswehrbericht, der eine andere Ursache für das Kollabieren nennt: „Bei allen vier Soldaten wurden Körperkerntemperaturen von > 40° C gemessen, sodass von einem Hitzschlag (Hyperthermie-Syndrom) ausgegangen wird“, heißt es darin. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann auch weiterhin keine eindeutige Ursache für die Häufung von Hitzschlagerkrankungen am 19. Juli 2017 benannt werden.“

Laut Bericht betrug die Höchsttemperatur im Raum Munster am 19. Juli, dem Tag des Marsches, 27,7 Grad Celsius. Ein Offiziersanwärter brach nach drei Kilometern zusammen und starb zehn Tage später in einer Klinik. Bei einem zweiten Marsch am selben Tag kollabierten drei weitere Soldaten. (dpa)