Madrid. Dutzende Flüchtlinge sind am Montag in die spanische Enklave Ceuta eingedrungen. Sie haben die Sicherheitskräfte offenbar überrascht.

  • Die Grenze zwischen der spanischen Enklave Ceuta und Marokko ist mit einem bis zu sechs Meter hohen Zaun gesichert
  • Dutzenden Afrikanern gelang es nun, den Zaun zu überwinden
  • Die Sicherheitskräfte auf der spanischen und marokkanischen Seite wurden offenbar überrascht

Dutzende Flüchtlinge aus Afrika sind am Montag in die spanische Enklave Ceuta eingedrungen. Ein Reuters-Augenzeuge berichtete, eine Gruppe mit mehr als 100 Menschen sei durch einen Grenzposten im Zaun gestürmt. Sie hätten offenbar die Sicherheitskräfte auf der spanischen und marokkanischen Seite überrascht.

Das Rote Kreuz teilte mit, 186 Personen nach der Grenzstürmung betreut zu haben, vier Flüchtlinge seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Grenze zu den beiden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla wird mit einem bis zu sechs Meter hohen Zaun gesichert, der oben zusätzlich mit Stacheldraht versehen ist.

3200 Migranten im ersten Halbjahr

Afrikanische Migranten versuchen immer wieder, entweder vom Meer aus oder über den Zaun in die Enklaven und damit auf EU-Territorium zu gelangen. Wenn sie dies geschafft haben, werden die Flüchtlinge entweder in ihre Heimatländer abgeschoben oder auf das spanische Festland gebracht. Von dort aus versuchen viele Migranten, andere EU-Staaten zu erreichen.

Nach Angaben des spanischen Innenministeriums gelangten im ersten Halbjahr 3200 Migranten in die beiden Enklaven, doppelt so viele wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Erst vergangene Woche hatten rund 70 Personen den Grenzzaun um Ceuta überwunden. (rtr)