Berlin. Der Fotograf Axel Lauer hat schon einige Politiker fotografiert. Doch ein Auftrag für die AfD – das kommt für ihn nicht in Frage.

Mit einer deutlichen Stellungnahme hat der Berliner Fotograf Axel Lauer einem Auftragsgesuch der AfD eine Absage erteilt. Zwar hat er bereits zahlreiche Politiker porträtiert, doch im Gespräch mit unserer Redaktion macht er deutlich, dass er bei der AfD eine klare Grenze zieht.

Die E-Mail mit der Absage an die rechtspopulistische Partei hatte Lauer am Dienstag bei Twitter veröffentlicht. Was folgte, waren bis zu diesem Donnerstag 1800 Retweets und 5200 „Gefällt mir“-Angaben. In der Mail schilderte der Fotograf ausführlich, warum er für eine Veranstaltung der AfD mit dem Brexit-Befürworter Nigel Farage nicht zur Verfügung stehe.

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„Als ernstzunehmende Fotografen stehen wir ein für Menschenwürde, Respekt und Anstand gegenüber allen Individuen...“, heißt es. Die AfD stehe hingegen für „Hass, Verachtung, Diffamierung, Lüge, Respektlosigkeit und Ausbeutung“. Deutliche Worte. Aber hätte nicht ein einfaches Nein gereicht?

Warum Axel Lauer ein simples Nein nicht reicht

„Ein simples ,Nein’ hätte die AfD zum normalen Gesprächspartner ,geadelt’“, sagte Lauer unserer Redaktion. Doch ein normaler Gesprächspartner sei die Partei für ihn nicht. Deshalb sei die Antwort so „laut und öffentlich wie möglich“ ausgefallen.

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    Wie die AfD auf Lauer gekommen ist, da kann der Fotograf selbst nur mutmaßen. Fest steht, dass Axel Lauers Webseite in Suchmaschinen gute Platzierungen erreicht – schließlich bietet Lauer selbst auch den Dienst zur Suchmaschinenoptimierung an. Das Büro der Europaparlamentarierin Beatrix von Storch hatte die Anfrage gesendet und darauf hingewiesen, dass man sich auf der Webseite über Axel Lauer informiert habe.

    Dem Geschäft hat die Absage an AfD nicht geschadet

    Eventuell haben die Vertreter der AfD dort auch erfahren, dass Lauer bereits mehrere politische Events begleitet hatte. So sagt Lauer, er habe Veranstaltungen „mit Frau Barley, Herrn Seibert und unserer Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel besucht und dokumentiert“. „Auch für die Fraktion von Die Linke in Berlin Treptow/Köpenick war ich tätig“, ergänzte der Fotograf im Gespräch mit unserer Redaktion. Im Gegensatz zur AfD vertrete Die Linke insgesamt aber eine „humanistische Politik“, weshalb er Aufträge für diese Partei sehr gut mit seinem Gewissen vereinbaren könne.

    Dem Geschäft scheint die aktuelle Absage an die AfD zunächst nicht geschadet zu haben, so Axel Lauer: „Es gab fast ausschließlich große Zustimmung.“ An den Buchungsanfragen habe sich jedoch weder positiv noch negativ etwas verändert.