Washington. Personelle Veränderungen in Washington: Reince Priebus muss gehen. US-Präsident Trump macht John Kelly zum Stabschef im Weißen Haus.

Seinen Justizminister Jeff Sessions hat er bisher vergeblich mit öffentlichen Erniedrigungen zum Rücktritt gedrängt. Bei Stabschef Reince Priebus (45) spart sich US-Präsident Donald Trump den Umweg. Mit sofortiger Wirkung ist der frühere Parteichef der Republikaner in seiner Funktion als „Mädchen für alles“ im Weißen Haus gefeuert.

Übernehmen wird der bisher für das Heimatschutzministerium zuständige Ex-General John Kelly (67), den Trump seit Wochen wegen der zurückgehenden Übertritte von Illegalen an der Grenze zu Mexiko als seinen „Star“ im Kabinett preist. Das teilte Trump am Freitagnachmittag via Twitter mit.

Kelly diente mehr als 40 Jahre in der Marineinfanterie

Präsident Donald Trump (l.) und der bisherige Minister für Heimatschutz, John Kelly.
Präsident Donald Trump (l.) und der bisherige Minister für Heimatschutz, John Kelly. © REUTERS | Kevin Lamarque

Begründung? Fehlanzeige. Mit dem Abgang von Priebus, dem seit dem ersten Tag der Präsidentschaft zu wenig Durchsetzungskraft im verminten Gelände zwischen Hardlinern und moderaten Konservativen nachgesagt wurde, hat sich bewahrheitet, was Trumps neuer Kommunikationschef Anthony Scaramucci vor Kurzem nach einem heftigen Streit gesagt hat: „Priebus wird bald entlassen.“

Scaramucci warf dem engen Vertrauten von Paul Ryan, Sprecher der Konservativen im Repräsentantenhaus, vor, die Medien mit Anti-Trump-Stoff zu versorgen. Der aus Boston stammende Kelly diente mehr als 40 Jahre in der Marineinfanterie. Während der Invasion im Irak im Jahr 2003 kommandierte er Truppen, die in heftige Kämpfe verwickelt waren. Während dieses Einsatzes wurde er zum General befördert. (diha)