Washington. Seit sechs Monaten steht Trump an der Spitze der USA. Seitdem hat der US-Präsident nicht viel geschafft – von Peinlichkeiten abgesehen.

Amerika wird meilenweit unter seiner Würde regiert. Seit über sechs Monaten führt Donald Trump das wirkungsmächtigste Amt der Welt ad absurdum. Je länger seine Serie von Misserfolgen und Peinlichkeiten wird, desto häufiger greift der wehleidige Narziss zu radikalen Rettungsversuchen.

In diese Kategorie gehört Anthony Scaramucci. Der rhetorische Amoklauf des neuen Kommunikationschefs gegen Trumps Spitzenpersonal ist der jüngste Beweis für die Unfähigkeit dieses Präsidenten. Leute wie Scaramucci gehören ins Anti-Aggressions-Training. Oder auf die Couch. In Weißen Haus sind sie Gift. Problem dabei: Trump persönlich hat sich das Gift bestellt.

Donald Trump behindert die Justiz

Der Möchtegern-Terminator soll dem rachsüchtigen Präsidenten dabei helfen, jeden in den politischen Freitod zu hetzen, der sich ihm nicht bedingungslos fügt. Scaramucci ist die logische Fortsetzung des an Erdogan und Putin erinnernden Auftretens Trump in der Russland-Affäre. Der Präsident behindert die Justiz. Er stellt sich über sie. Nichts anderes ist das Liebäugeln mit der Entlassung des Sonder-Ermittlers Robert Mueller.

Die von Trump inszenierte Endlosschleife der Ungeheuerlichkeiten ist längst ansteckend. Was sich die Republikaner bei der zum x-ten Mal gescheiterten Reform der Krankenversicherung geleistet haben, müsste zur Selbstauflösung des Kongresses und zu Neuwahlen führen. Aber auch hier fehlt das Unrechtsbewusstsein.

Sechs Monate Höllenritt mit Donald Trump haben aus Amerika ein politisches Notstandsgebiet gemacht. Nicht mehr lange und fremde Mächte werden aus diesem Chaos böse Kapital schlagen.