Hamburg. Bundeskanzlerin Merkel ist beim G20-Gipfel für viele Menschen die größte Hoffnung. Das geht aus einer globalen Befragung hervor.
Die Welt schaut während des G20-Gipfels auf die Mächtigen der Welt – mit viel Skepsis. An Gastgeberin Angela Merkel glauben dabei aber Menschen in vielen Ländern am ehesten.
Das amerikanische Pew Institute hatte in 37 Ländern der Welt Menschen repräsentativ befragt, wem sie den richtigen Umgang mit den großen Themen der Welt zutrauen – und die Bundeskanzlerin ist die klare Gewinnerin.
US-Medien haben Merkel bereits im März zur „Anführerin der freien Welt“ ausgerufen, und das sehen der Umfrage zufolge die Menschen global auch so. Merkel erhält meist höhere Werte als US-Präsident Donald Trump, der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Staatspräsident Xi Jinping.
Merkels Werte in Türkei und Griechenland im Keller
Jeweils rund 1000 Menschen wurden in Ländern auf allen Erdteilen gefragt, zum Teil per Telefon, in manchen Ländern in persönlichen Interviews. Die Fehlerquote liegt bei vier bis fünf Prozentpunkten.
Den größten Zuspruch bekommt Angela Merkel aus Europa – allerdings sitzen hier auch die größten Zweifler an der Politikerin. Besonders viel von ihr erhoffen sich die Menschen in den Niederlanden und in Schweden – in der Türkei und in Griechenland glauben aber nur 14 bzw. 16 Prozent, dass die Bundeskanzlerin die richtige Politikerin ist, um die großen Probleme zu lösen. In Griechenland etwa wird Deutschland hauptverantwortlich gemacht für den rigiden Sparkurs in dem Land. Die Türken halten hingegen nicht nur von Merkel wenig, die anderen Regierungschefs bekommen dort auch schlechte Noten.
Russen halten viel von Putin
US-Präsident Donald Trump genießt unter den Russen das höchste Vertrauen (53 Prozent), noch mehr traut die Bevölkerung dort aber ihrem eigenen Präsidenten Wladimir Putin. Russland ist neben Venezuela das einzige Land, in dem Merkel klar auf dem letzten Platz liegt. Chinas Regierungschef Xi Jinping kommt auf seine besten Werte in Afrika, wo China mit massiven Investitionen die Wirtschaft ankurbelt.
Putin und Trump schneiden in Nachbarländern besonders schlecht ab: Den US-Präsidenten mit dem Plan einer Mauer zu Mexiko halten gerade mal fünf Prozent der Mexikaner für einen Problemlöser. Putin kommt in Polen nur auf vier Prozent Zuspruch. Den absolut tiefsten Wert erreichte er aber mit nur zwei Prozent im syrischen Nachbarland Jordanien.
Pew hat auch die US-Amerikaner die vier Regierungschefs bewerten lassen, will die Daten aber komplett erst in den nächsten Wochen veröffentlichen. Es gibt aber schon Zahlen zum direkten Vergleich: Der Mann, der tönt, Amerika wieder „great“ zu machen, hat das Vertrauen von 46 Prozent und liegt in seiner Heimat hinter Merkel (56 Prozent). Trumps Werte könnten sich zwischenzeitlich auch noch verschlechtert haben: In manchen Ländern liegt die Befragung mehr als vier Monate zurück.