Berlin. Vollbeschäftigung haben sich CDU und CSU für die Wahl auf die Flaggen geschrieben. Peter Tauber vergriff sich auf Twitter dazu im Ton.
CDU und CSU haben am Montag ihr Programm für die Bundestagswahl vorgestellt. Zentrale Themen sind Steuerentlastungen, der schrittweise Abbau des Solidaritätszuschlags sowie die Vollbeschäftigung bis 2025. Letzterer Punkt scheint CDU-Generalsekretär Peter Tauber besonders am Herzen zu liegen. Auf Twitter schreibt er, „,Vollbeschäftigung’ ist viel besser als ,Gerechtigkeit’“ – und tritt damit eine Debatte los.
Viele Twitter-User sehen das anders und befürchten, dass mit der Vollbeschäftigung auch Zeitarbeit oder Mini-Jobs einhergehen – und damit später auch die Altersarmut. Auf die Frage eines Users, ob er künftig drei Minijobs gleichzeitig annehmen müsse, reagierte Tauber mit einem Anflug von Arroganz: „Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs“, schrieb er am Montagabend und sorgte damit für Empörung.
Einige Stunden später hatte Tauber offenbar das Bedürfnis, sich noch einmal zu rechtfertigen und legte mit einem neuen Post nach. „Fakt ist doch: Nur mit einer guten Ausbildung verdient man genug damit man nicht drei Mini-Jobs braucht, um über die Runden zu kommen!“, twitterte der CDU-Politiker.
Auch hält er die Sorge, die CDU/CSU wolle die Vollbeschäftigung durch Zeitarbeitsverträge und billige Mini-Jobs erreichen, für unbegründet. „Vollbeschäftigung wollen wir mit sozialversicherungspflichtigen Jobs und nicht durch Nebenverdienst und Mini-Jobs“, schrieb Tauber weiter. Es dürfe laut Tauber nicht das Ziel sein, drei Mini-Jobs gleichzeitig machen zu müssen.
Wiederum einige Stunden später legt der CDU-Generalsekretär dann noch eine Entschuldigung nach: „Wer drei Minijobs braucht, um über die Runden zu kommen, der hat es nicht leicht“, so Tauber in einem weiteren Tweet. Er habe niemandem zu nahe treten wollen. (jei/tma)
Mittlerweile haben Politiker anderer Parteien auf Taubers ursprünglichen Tweet über Mini-Jobs reagiert: