Berlin. Selbst eine kurze Urlaubsreise ist für knapp 20 Prozent der Deutschen zu teuer. Bei Alleinerziehenden ist die Zahl doppelt so hoch.

Fast jeder Fünfte in Deutschland hat so wenig Geld, dass er sich nicht einmal eine einwöchige Urlaubsreise leisten kann. Unter den Alleinerziehenden sei es sogar deutlich mehr als jeder Dritte, berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf aktuelle Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat. Die Zahlen wurden von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann angefordert.

Demnach waren im vergangenen Jahr 19,2 Prozent der Menschen in Deutschland nicht in der Lage, einen einwöchigen Urlaub anderswo als zu Hause zu verbringen. Bei den Haushalten mit Kindern waren es 19,9 Prozent und unter den Alleinerziehenden sogar 39,6 Prozent.

Linkspartei fordert Anhebung des Mindestlohns

„Nicht verreisen zu können, ist auch Ausdruck von Armut, die endlich wirksam bekämpft werden muss“, sagte Zimmermann. Besonders in der Ferienzeit sei es für Kinder bitter, Verzicht zu üben. Die Linken-Politikerin forderte einen Mindestlohn von zwölf Euro sowie die Abschaffung „systematischer Niedriglohnbeschäftigung“ wie etwa in Form von Leiharbeit. (dpa)