Karlsruhe/Berlin. Zahlreiche Reisende hatten durch die Taten Probleme: Die Bundesanwaltschaft geht jetzt den Brandanschlägen auf Bahn-Anlagen nach.

Nach den Brandanschlägen auf Signalkabel der Deutschen Bahn hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen an sich gezogen. Das teilte die Karlsruher Behörde am Montag mit. Der Generalbundesanwalt habe die Ermittlungen „wegen der besonderen Bedeutung des Falles“ übernommen, unter anderem wegen der massiven Auswirkungen auf den Bahnverkehr und die Telekommunikation sowie wegen „des länderübergreifenden Charakters der Taten“.

Millionen Reisende waren betroffen, als Unbekannte am 19. Juni früh morgens in Berlin, Hamburg, Köln, Dortmund, Leipzig sowie im niedersächsischen Bad Bevensen Brandanschläge an Strecken der Bahn verübt hatten. Bundesweit fielen nach Angaben der Bundesanwaltschaft danach 374 Züge vollständig und weitere 520 Züge teilweise aus.

Hinweise auf politischen Hintergrund

Lange Gesichter und langes Warten auf den Bahnhöfen: Am 19. Juni ging es Zugreisenden in Deutschland vielerorts so wie auf diesem Foto in Dresden. Anschläge auf Signalanlagen waren Auslöser für erhebliche Probleme im Bahnverkehr.
Lange Gesichter und langes Warten auf den Bahnhöfen: Am 19. Juni ging es Zugreisenden in Deutschland vielerorts so wie auf diesem Foto in Dresden. Anschläge auf Signalanlagen waren Auslöser für erhebliche Probleme im Bahnverkehr. © dpa | Arno Burgi

An Bahn- und Telekommunikationsanlagen entstanden Schäden in sechsstelliger Höhe. Auch Telefon- und Internetverbindungen waren ausgefallen.

Wer die Anschläge verübt hat, ist immer noch unklar. Die Ermittler hatten einen politischen Hintergrund nicht ausgeschlossen. Vor dem G20-Gipfel hatten Linksextremisten Aktionen und Anschläge angekündigt. Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) treffen sich am 7. und 8. Juli in Hamburg. (dpa/law)