Berlin. Bauen Senioren am Steuer mehr Unfälle als andere? Der Verkehrsminister sagt: nein. Verpflichtende Führerschein-Tests schließt er aus.

  • Verkehrsminister Dobrindt sagt, dass es nicht vom Alter abhänge, ob jemand sicher Auto fährt
  • Dagegen ist laut einer Umfrage die Mehrheit der Deutschen für Führerschein-Tests für Senioren
  • Schwere Unfälle, die durch Senioren verursacht wurden, machen immer wieder Schlagzeilen

Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich klar gegen verpflichtende Führerschein-Tests für ältere Autofahrer ausgesprochen. „Unsere Statistiken zeigen: Ältere Menschen bauen deutlich weniger schwere Unfälle als andere Autofahrer“, sagte Dobrindt der „Bild am Sonntag“ (Bezahlinhalt). „Ob jemand sicher Auto fährt, hängt nicht vom Geburtsdatum ab. Mit mir wird es keine Führerscheinpflichttests für Senioren geben“, so der Minister weiter.

Die Mehrheit der Deutschen sieht das aber offenbar anders. Wie eine Umfrage der BamS ergab, sind 70 Prozent der Bundesbürger dafür, dass Senioren per Gesetz dazu verpflichtet werden, regelmäßig ihre Fahrtüchtigkeit überprüfen zu lassen. 26 Prozent der Befragten sind dagegen.

Immer wieder Unfälle

Immer wieder sorgen durch ältere Autofahrer verursachte Unfälle für Schlagzeilen. So war Anfang Mai im baden-württembergischen Bad Säckingen eine 84-jähriger Mann mit seinem Wagen in ein Straßencafé gerast. Der Fahrer hatte Gas- und Bremspedal verwechselt und die Kontrolle über seinen Pkw verloren. Zwei Café-Besucher kamen ums Leben. (W.B.)