Berlin. In der Bundeswehr mangelt es einem Medienbericht zufolge an Piloten für die Kampfhubschrauber. Die Gründe sollen in Afghanistan liegen.

Der Bundeswehr fehlen nach einem Medienbericht Piloten, die den Kampfhubschrauber Tiger bei Auslandseinsätzen fliegen können. Derzeit verfügten nur 18 Piloten über die Voraussetzungen hierfür, schreibt das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ unter Berufung auf einen internen Bericht des Kommandos Heer. Das reiche gerade aus, um den Kampfhubschrauber ein Jahr lang beim Einsatz in Mali fliegen zu können. Der „Expertiseverlust“ werde zunehmend zu einem „flugsicherheitsrelevanten Thema“.

Die kleine Gruppe der 18 Piloten werde für alle Übungs- und Schießvorhaben sowie Einsätze und einsatzgleiche Verpflichtungen herangezogen. Sie werde der hohen zeitlichen Belastung nicht mehr standhalten, wird laut dem Magazin in dem Bericht gewarnt.

Nur 62 von 123 Fluglehrer-Stellen besetzt

Der Pilotenmangel ist demnach eine Spätfolge des Einsatzes in Afghanistan. 2012 habe die Bundeswehr vier der neuen Tiger-Hubschrauber an den Hindukusch verlegen müssen, obwohl das Pilotentraining gerade erst angelaufen sei. 2013 und 2014 habe so gut wie keine Ausbildung stattgefunden, weil alle Fluglehrer in den Einsatz mussten. Bis heute seien von den 123 Pilotenstellen für diesen Hubschrauber nur 62 besetzt. Davon erfüllten nur 18 Piloten die Vorgaben für Einsätze. (dpa)