Panama-Stadt. Manuel Noriega ist tot. Der frühere Machthaber Panamas starb im Alter von 83 Jahren. Präsident Juan Carlos Varela verkündete den Tod.

Der frühere panamaische Machthaber Manuel Noriega ist tot. Der Ex-Diktator starb im Alter von 83 Jahren. Panamas Präsident Juan Carlos Varela verkündete den Tod Noriegas am Dienstagmorgen auf Twitter. „Der Tod Manuel A. Noriegas schließt ein Kapitel in unserer Geschichte“, schrieb Varela; „seine Töchter und ihre Familien verdienen ein friedliches Begräbnis.“ Auch Personen aus dem Umfeld der Familie bestätigten den Tod Noriegas.

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Noriega war 1983 Kommandant der Nationalgarde geworden und hatte Panama bis Ende 1989 regiert. Der einstige Verbündete der USA war Ende der 1980er Jahre wegen seiner Verbindungen zum kolumbianischen Medellín-Kartell in Ungnade gefallen und bei der US-Militärintervention „Just Cause“ gestürzt worden.

3000 Menschen bei Intervention gestorben

Manuel Noriega im Januar 1990 in einem Gefängnis in Miami (USA).
Manuel Noriega im Januar 1990 in einem Gefängnis in Miami (USA). © dpa | Us Marshall/ho

Während dieser Operation waren Schätzungen zufolge mehr als 3000 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Zivilisten. Die genaue Zahl und die Identität der Opfer ist allerdings unklar, weil viele Leichen in anonymen Massengräbern bestattet wurden.

Wegen Drogenhandels saß der ehemalige Diktator in den USA rund 20 Jahre in Haft. Später wurde er in Frankreich wegen Geldwäsche verurteilt und nach Panama ausgeliefert.

Haftstrafe wegen des Albrook-Massakers

Seit 2011 verbüßte Noriega eine Freiheitsstrafe wegen des sogenannten Massakers von Albrook. Nach einem gescheiterten Putsch im Oktober 1989 waren auf dem Luftwaffenstützpunkt Albrook zehn Soldaten von Noriegas Anhängern gefoltert und getötet worden. Zudem soll Noriega für den Mord an dem Guerillero Hugo Spadafora und die Verschleppung des Gewerkschafters Heliodoro Portugal verantwortlich gewesen sein.

Dezember 2011: Noriega wird von Polizeibeamten im Rollstuhl durch das Gefängnis El Renacer geschoben.
Dezember 2011: Noriega wird von Polizeibeamten im Rollstuhl durch das Gefängnis El Renacer geschoben. © dpa | RODRIGO ARANGUA

Noriega hatte sich Anfang März im Krankenhaus Santo Tomás einer Gehirnoperation unterzogen, bei der es Komplikationen gegeben hatte. Danach kam es zu einer Hirnblutung und der ehemalige Diktator musste erneut operiert werden. Der Tod des Ex-Generals sei eine Folge davon gewesen, berichtete die Zeitung „La Prensa“.

Noriega war im Januar vorläufig aus dem Gefängnis El Renacer in der Kanalzone entlassen und zur Vorbereitung auf die Operation unter Hausarrest gestellt worden. Er hinterlässt drei Töchter. (moi/mit dpa)