Berlin. Norbert Röttgen hat Donald Trump für sein Verhalten kritisiert. Der US-Präsident stelle die transatlantische Gemeinschaft in Frage.

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen übt scharfe Kritik an US-Präsident Donald Trump und ruft die Europäer zu mehr Eigenständigkeit auf. „Donald Trump hat durch seine Äußerungen, seine Nichtaussagen und sein Verhalten die Grundlagen der transatlantischen Gemeinschaft in Frage gestellt“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag dieser Redaktion.

Dennoch bedeute die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine „Wegscheide“ in den transatlantischen Beziehungen. Merkel hatte nach Trumps Teilnahme am Nato- und am G7-Gipfel gesagt: „Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei.“

Röttgen fordert mehr Geld für Verteidigung

Röttgen mahnte beim Umgang mit Washington zur Zurückhaltung: „Wir sollten nicht den Fehler machen, Trump mit den USA zu verwechseln. Er ist der gegenwärtige Präsident, aber nicht die USA.“

Merkel untermauert Zweifel an Verlässlichkeit der USA

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    Gleichzeitig appellierte er an die EU, mehr Geld für die Verteidigung auszugeben. „Die Europäer müssen aufhören, nur Sicherheitsnehmer der Amerikaner zu sein.“ Europa brauche mehr Geschlossenheit, Willen, Ressourcen und mehr Geld. Die beim Nato-Gipfel 2014 getroffene Verabredung, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, müsse als „Zielmarke“ eingehalten werden, so Röttgen. (FMG)