London. Über den mutmaßlichen Manchester-Attentäter kommen mehr Details ans Licht. Heikel: Er war dem Geheimdienst in Großbritannien bekannt.

  • Nach dem Bombenanschlag von Manchester werden immer mehr Details über den Attentäter bekannt
  • Nach Medienberichten war Salman Abedi erst kurz vor dem Attentat in Libyen
  • Abedi war dem britischen Geheimdienst schon länger bekannt

Der mutmaßliche Attentäter von Manchester, Salman Abedi, war dem britischen Geheimdienst bekannt. Das berichtete die britische Innenministerin Amber Rudd am Mittwoch dem Nachrichtensender Sky News. „Ich bin sicher, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen mehr Informationen über ihn bekommen werden“, sagte Rudd.

Die Regierung hatte am Dienstagabend die Terrorwarnstufe in Großbritannien auf das höchste Niveau angehoben. Die Sicherheitsbehörden halten ein unmittelbar bevorstehendes Attentat für möglich. Das Militär kann jetzt nach Ausrufung der höchsten Sicherheitsstufe die Polizei unterstützen.

Das könnte zum Beispiel bei Großveranstaltungen in den nächsten Tagen der Fall sein, sagte Rudd in einem BBC-Interview. Nach Angaben von Scotland Yard sollen die Militärs unter anderem am Buckingham-Palast, am Parlament und vor Botschaften zum Einsatz kommen.

Attentäter war möglicherweise kein Einzeltäter

Nach Medienberichten war der 22-jährige Abedi erst kurz vor dem Terroranschlag zu Besuch in Libyen. Dort soll ein Teil seiner Familie leben. Abedi ist in Großbritannien geboren und aufgewachsen. Nach Angaben des französischen Innenministers Gérard Collomb ist Abedi wahrscheinlich auch in Syrien gewesen. „Wir wissen heute nur das, was die britischen Ermittler uns mitgeteilt haben“, sagte Collomb am Mittwoch dem Sender BFMTV. Der Brite habe sich „plötzlich nach einer Reise nach Libyen und dann wahrscheinlich nach Syrien radikalisiert und hat entschieden, diesen Anschlag zu begehen“.

Ebenso wie Premierministerin Theresa May am Dienstag betonte auch Rudd in ihren Interviews, dass Abedi womöglich kein Einzeltäter war. Es könnte eine größere Gruppe von Personen hinter der Tat in Manchester stecken.

Viele Tote und Verletzte bei Konzert

Der Morgen danach: Die Polizei hat die Innenstadt von Manchester abgeriegelt. In der Nacht hat es nach einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande einen Anschlag gegeben. Mindestens 23 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag. Auch der Selbstmordattentäter sei unter den Toten.
Der Morgen danach: Die Polizei hat die Innenstadt von Manchester abgeriegelt. In der Nacht hat es nach einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande einen Anschlag gegeben. Mindestens 23 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag. Auch der Selbstmordattentäter sei unter den Toten. © dpa | Peter Byrne
Polizei und Rettungskräfte sind noch vor Ort. Der Anschlag ereignete sich offenbar vor der Manchester Arena.
Polizei und Rettungskräfte sind noch vor Ort. Der Anschlag ereignete sich offenbar vor der Manchester Arena. © Getty Images | Dave Thompson
Der Polizeichef vom Manchester, Ian Hopkins, ist am Morgen danach um Aufklärung bemüht.
Der Polizeichef vom Manchester, Ian Hopkins, ist am Morgen danach um Aufklärung bemüht. © dpa | Peter Byrne
Forensiker untersuchen den Tatort.
Forensiker untersuchen den Tatort. © REUTERS | ANDREW YATES
Gegen 23.30 Uhr hatte es dort in der Nacht zum Dienstag eine heftige Explosion gegeben.
Gegen 23.30 Uhr hatte es dort in der Nacht zum Dienstag eine heftige Explosion gegeben. © REUTERS | ANDREW YATES
Dabei wurden mindestens 23 Menschen getötet und rund 60 verletzt. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag.
Dabei wurden mindestens 23 Menschen getötet und rund 60 verletzt. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag. © dpa | Peter Byrne
Die heftige Detonation ereignete sich, als in der Halle gerade das Konzert der US-Sängerin Ariana Grande zu Ende gegangen war. (Archivbild)
Die heftige Detonation ereignete sich, als in der Halle gerade das Konzert der US-Sängerin Ariana Grande zu Ende gegangen war. (Archivbild) © dpa | John Salangsang
Die Behörden behandelten die Explosion schnell als möglichen Terrorakt.
Die Behörden behandelten die Explosion schnell als möglichen Terrorakt. © dpa | Peter Byrne
Einsatzkräfte kümmerten sich um Verletzte.
Einsatzkräfte kümmerten sich um Verletzte. © Getty Images | Dave Thompson
Noch ist unklar, wo genau der Sprengsatz detonierte, der viele Menschen verletzte.
Noch ist unklar, wo genau der Sprengsatz detonierte, der viele Menschen verletzte. © dpa | Joel Goodman
Ariana Grande hat auch viele jugendliche Fans.
Ariana Grande hat auch viele jugendliche Fans. © Getty Images | Christopher Furlong
Auch Kinder waren beim Konzert und sind unter den Opfern. Manche waren in Begleitung ihrer Eltern gekommen.
Auch Kinder waren beim Konzert und sind unter den Opfern. Manche waren in Begleitung ihrer Eltern gekommen. © Christopher Furlong
Die Sicherheitskräfte vor der Halle kümmern sich um Verletzte und Menschen, die unter Schock stehen.
Die Sicherheitskräfte vor der Halle kümmern sich um Verletzte und Menschen, die unter Schock stehen. © REUTERS | ANDREW YATES
Viele Eltern warteten vor der Halle, um ihre Kinder nach dem Konzert wieder abzuholen.
Viele Eltern warteten vor der Halle, um ihre Kinder nach dem Konzert wieder abzuholen. © Getty Images | Dave Thompson
Entsetzen bei den Menschen, die die Explosion miterlebt haben.
Entsetzen bei den Menschen, die die Explosion miterlebt haben. © dpa | Peter Byrne
Bis zu 21.000 Menschen passen in die Manchester Arena.
Bis zu 21.000 Menschen passen in die Manchester Arena. © REUTERS | ANDREW YATES
Polizisten fanden in der näheren Umgebung der Halle einen verdächtigen Gegenstand, der kontrolliert gesprengt wurde. Nach Angaben der Polizei stellte sich anschließend allerdings heraus, dass der Gegenstand harmlos war.
Polizisten fanden in der näheren Umgebung der Halle einen verdächtigen Gegenstand, der kontrolliert gesprengt wurde. Nach Angaben der Polizei stellte sich anschließend allerdings heraus, dass der Gegenstand harmlos war. © REUTERS | ANDREW YATES
Die Polizei ging schnell von einem Terroranschlag aus, mittlerweile ist auch der mutmaßliche Täter gefunden: Er soll ebenfalls unter den Toten sein.
Die Polizei ging schnell von einem Terroranschlag aus, mittlerweile ist auch der mutmaßliche Täter gefunden: Er soll ebenfalls unter den Toten sein. © dpa | Peter Byrne
Die Manchester Arena (Google-Earth Ansicht) ist eine der größten Hallen Europas.
Die Manchester Arena (Google-Earth Ansicht) ist eine der größten Hallen Europas. © dpa | -
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Attentäter tötete 22 Menschen und sich selbst

Am Montagabend war am Ende des Konzerts von Teenie-Star Ariana Grande in Manchester ein Sprengsatz detoniert. Der mutmaßliche Attentäter hatte so mindestens 22 Menschen mit sich in den Tod gerissen. Der Anschlag traf vor allem Kinder und Jugendliche. Insgesamt 20 Verletzte waren am Mittwoch noch in einem kritischen Zustand.

Unter den Todesopfern des Terroranschlags sind mindestens zwei Polen, ein weiterer wurde verletzt, wie das Außenministerium in Warschau mitteilte. Bei den Toten handelt es sich demnach um ein Elternpaar, das seine beiden Töchter von dem Popkonzert abholen wollte. (dpa)

• Die Entwicklungen nach dem Attentat im News-Blog

• Die Fakten zum Anschlag von Manchester: Was wir bisher wissen