Berlin. Gabriel kritisiert den Widerstand Deutschlands gegen eine Schuldenerleichterung für Griechenland. Schäuble lehnt ein Entgegenkommen ab.

Außenminister Sigmar Gabriel hat davor gewarnt, Schuldenerleichterungen für Griechenland am Widerstand Deutschlands scheitern zu lassen. „Immer wieder ist Griechenland eine Schuldenerleichterung versprochen worden, wenn die Reformen durchgeführt werden“, sagte Gabriel der „Süddeutschen Zeitung“. „Jetzt müssen wir zu diesem Versprechen stehen.“

Der SPD-Politiker stellte sich damit gegen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der Schuldenerleichterungen für Griechenland derzeit ablehnt. Schäuble hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, die Vereinbarungen der Euro-Gruppe vom Mai 2016 würden weiter gelten. Demnach soll unter anderem über mögliche weitere Schuldenerleichterungen für Griechenland erst nach Abschluss des laufenden Hilfsprogramms im Sommer 2018 entschieden werden.

Auch Macron will geringere Schuldenlast

Auch Frankreich ist nach den Worten von Präsident Emmanuel Macron daran interessiert, dass sich die Schuldenlast Griechenlands mit der Zeit verringert. Der Präsident hoffe, dass bald eine entsprechende Einigung erzielt werde, verlautete am Montag aus dessen Amt.

Dafür werde sich der französische Finanzminister Bruno Le Maire bei den anstehenden Beratungen in Brüssel einsetzen, habe Macron dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in einem Telefonat versichert.

Montag soll über Hilfskredite entschieden werden

An diesem Montag wollen die Finanzminister der Euro-Staaten über weitere Hilfskredite für Griechenland entscheiden. Voraussetzung ist, dass die Minister die jüngsten Athener Sparbemühungen als zufriedenstellend einstufen.

Griechenland braucht das Geld, damit es im Juli Schulden in Milliardenhöhe zurückzahlen kann. Auch Schäuble nimmt an Treffen in Brüssel teil. Griechenland hängt seit 2010 am Tropf internationaler Geldgeber. (dpa)

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