Berlin. Durch den Skandal um Franco A. kommen immer mehr Pannen in der Bundeswehr ans Licht. Jetzt wird bekannt, dass etliche Waffen fehlen.

Bei der Bundeswehr sind nach einem Bericht des „Spiegel“ in den vergangenen Jahren mehr Kriegswaffen verschwunden als bisher bekannt. Nach Schießübungen der Truppe hätten im Jahr 2015 drei G36-Sturmgewehre, zwei G3-Gewehre und eine P8-Pistole gefehlt. Im folgenden Jahr seien zwei G36, eine P8 und drei Signalpistolen abhanden gekommen, schrieb das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf eine Aufstellung des Verteidigungsministeriums.

Verschwundene Waffen bei der Bundeswehr waren zuletzt durch den Skandal um den terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. und dessen mutmaßlichen Komplizen Maximilian T. in den Fokus gerückt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt, ob die beiden Inhaftierten etwas mit dem Diebstahl von Waffen am Bundeswehr-Standort Munster zu tun haben.

Waffen und Munition gestohlen

In Munster waren im Februar diesen Jahres aus einem Panzer zwei G36-Sturmgewehre, eine P8-Pistole, zwei Funkgeräte und 60 Schuss Munition gestohlen worden. Franco A. hatte bei Schießübungen auch größere Mengen Munition gestohlen und bei Maximilian T. gelagert. Beide stehen im Verdacht, einen Anschlag geplant zu haben.

Da laut „Spiegel“ im gleichen Zeitraum in Munster ein mutmaßlich rechtsextremer Soldat diente, der Franco A. und Maximilian T. kannte, prüfen die Ermittler eine Verbindung. Bisher sollen allerdings keine konkreten Hinweise gefunden worden sein, ob die Gruppe den Waffendiebstahl begangen habe. (dpa/br)

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