Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will eine Million neue Ganzstagsschulplätze schaffen. Deutschland soll mehr für Bildung ausgeben.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will im Fall eines Wahlsiegs eine Million neue Ganzstagsschulplätze an Grundschulen schaffen. Ziel sei, dass „alle Grundschüler, die einen Platz wollen, auch einen bekommen“, sagte Schulz bei einer Diskussionsrunde am Donnerstag in Berlin-Neukölln. Auf diese Weise würden Familien stärker entlastet als durch steuerliche Maßnahmen, fügte der SPD-Chef hinzu.

Der Ausbau des Ganztagsbetreuung ist Teil des SPD-Vorschlags für eine „Nationale Bildungsallianz“ von Bund und Ländern: Deutschland soll bei den Bildungsausgaben nicht länger unter dem OECD-Schnitt bleiben, sondern mindestens zur Mitte aufschließen – was bedeutet: Mehrausgaben in Milliardenhöhe für Bund und Länder. Schulz sprach zunächst von zehn bis zwölf Milliarden Euro, korrigierte sich später und nannte dann 30 Milliarden Euro.

Schulz: Bildung bis zur Hochschule von Gebühren befreien

„Das ist eine Riesenherausforderung, die wir annehmen müssen, die ich annehmen will.“ Schulz will dazu das bislang geltende Kooperationsverbot von Bund und Ländern aufheben: „Das gehört abgeschafft.“ Langfristig solle Deutschland das weltweit stärkste Land in der Bildung werden.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz extrem frustiert

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    Schulz bekräftigte das Ziel der SPD, Bildung von der Kita bis zur Hochschule von Gebühren zu befreien und die Schulen besser an die digitale Welt anzuschließen. Das alles koste viel Geld, doch die Steuergelder seien hier gut angelegt: „Besser dort, als in die Aufrüstung zweistellige Milliardenbeträge zu investieren“, so Schulz. An vielen anderen Stellen des bildungspolitischen Wahlprogramms blieb Schulz dagegen vage: „Ich habe noch keine abschließende Position zu allen Punkten“, räumte der Kanzlerkandidat ein.