Washington. Beide stehen mächtig in der Kritik – nun trafen sich Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan im Weißen Haus. Es ging vor allem um Syrien.

Nach den jüngsten Spannungen zwischen den USA und der Türkei haben die Staatschefs der beiden Nato-Partner Einigkeit demonstriert. US-Präsident Donald Trump sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Kollegen Recep Tayyip Erdogan in Washington, das bilaterale Verhältnis sei großartig und werde in Zukunft noch verbessert.

„Die Beziehungen, die wir zueinander unterhalten, werden unschlagbar sein“, erklärte Trump. Erdogan sprach von „ausgezeichneten“ Verbindungen und betonte, sein Besuch im Weißen Haus stelle „einen historischen Wendepunkt“ dar. Erdogans Verhältnis zu Trumps Vorgänger Barack Obama galt als schwierig.

Streitfälle YPG-Miliz und Gülen

Zuletzt hatte aber auch Trump mit seiner Genehmigung von Plänen, die kurdische YPG-Miliz in Syrien mit Waffen zu beliefern, in der Türkei für Unmut gesorgt. Die Türkei sieht in den kurdischen Volksschutzeinheiten YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie deshalb. Die US-Regierung erkennt offiziell nur die PKK als Terrororganisation an. In den Kämpfern der YPG sieht sie einen strategisch wichtigen Verbündeten.

Erdogan hatte angekündigt, bei dem Besuch auch seine Forderung nach Auslieferung des regierungskritischen Geistlichen Fethullah Gülen zu erneuern. Erdogan beschuldigt Gülen, hinter dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 in der Türkei zu stehen. Gülen, der seit 1999 im selbstgewählten Asyl in den USA lebt, hält den Putschversuch für von Erdogan vorgetäuscht, um Regierungskritiker mundtot zu machen. (rtr/dpa)