Düsseldorf. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wird ein neuer Landtag gewählt. Es zeichnet sich eine rege Wahlbeteiligung ab.

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen steigt die Spannung. Drei Stunden vor Schließung der Wahllokale hatten bereits deutlich mehr Wahlberechtigte im bevölkerungsreichsten Bundesland ihre Stimme abgegeben als vor fünf Jahren.

Bis zum Mittag (12 Uhr) hatte der Landeswahlleiter in acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten eine Beteiligung im Schnitt von knapp 34 Prozent festgestellt. Das waren fünf Prozentpunkte mehr als 2012. Damals hatte die Wahlbeteiligung am Ende allerdings nur den sehr niedrigen Wert von 59,6 Prozent erreicht.

Seit 8 Uhr sind die Wahllokale geöffnet. Rund 13,1 Millionen Bürger sind bis um 18 Uhr zur Stimmabgabe aufgerufen. Darunter sind etwa 840.000 Erstwähler. Sie können sich zwischen 31 Parteien entscheiden.

Hannelore Kraft und Armin Laschet haben schon gewählt

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gab in Mülheim an der Ruhr ihre Stimme ab. Dabei äußerte sich die SPD-Spitzenkandidatin zuversichtlich, die Wahl zu gewinnen. „Wir haben fleißig gearbeitet und die Partei war bis zur letzten Minute unterwegs“, sagte sie.

Armin Laschet hat in Aachen gewählt.
Armin Laschet hat in Aachen gewählt. © Getty Images | Lukas Schulze

CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet wählte am Vormittag in Aachen. „Es gibt eine reale Chance, dass wir gewinnen können“, zeigte auch er sich optimistisch. Das Ergebnis werde aber wahrscheinlich knapp.

SPD-Kanzlerkandidat Schulz wählte in Würselen

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gab am Morgen in seiner Heimatstadt Würselen bei Aachen seine Stimme ab. Es werde eine enges Rennen, „Kopf an Kopf“, sagte er anschließend. Das Ergebnis der Landtagswahl stehe erst einmal für sich, meinte Schulz mit Blick auf die Bundestagswahl am 24. September.

Die Wahl in NRW ist der letzte politische Stimmungstest vor der Bundestagswahl. Nach zwei CDU-Siegen bei den Wahlen im Saarland und in Schleswig-Holstein hoffen die Sozialdemokraten und ihr Kanzlerkandidat Martin Schulz auf eine Trendwende.

Enger Wahlausgang erwartet

Die SPD- Spitzenkandidatin und amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gab in Mülheim an der Ruhr ihre Stimme ab.
Die SPD- Spitzenkandidatin und amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gab in Mülheim an der Ruhr ihre Stimme ab. © dpa | Michael Kappeler

Erwartet wird ein enger Wahlausgang. In den letzten Meinungsumfragen lieferten sich die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die oppositionelle CDU mit Spitzenkandidat Armin Laschet ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Nordrhein-Westfalen wird seit fünf Jahren von einer rot-grünen Koalition regiert. Diese hat aber in den Umfragen seit langem keine Mehrheit mehr. Chancen auf den Einzug in den Landtag haben neben SPD und CDU auch Grüne, FDP, Linke und die AfD.

CDU-Kandidat Laschet: „reale Chance“ auf Sieg

Bislang sind fünf Parteien im Parlament in Düsseldorf vertreten. Stärkste Kraft wurde 2012 die SPD mit 39,1 Prozent, gefolgt von der CDU mit 26,3 Prozent. Die Grünen erhielten 11,3, die FDP 8,6 und die Piratenpartei 7,8 Prozent.

CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet wählte am Vormittag in Aachen. „Es gibt eine reale Chance, dass wir gewinnen können“, sagte er. Das Ergebnis werde aber wahrscheinlich knapp. Ministerpräsidentin Kraft gab in Mülheim an der Ruhr ihre Stimme ab. Dabei zeigte sich die SPD-Spitzenkandidatin zuversichtlich, die Wahl zu gewinnen. „Wir haben fleißig gearbeitet und die Partei war bis zur letzten Minute unterwegs“, sagte sie vor dem Wahllokal. (dpa)