Düsseldorf. FC-Bayern-Präsident Hoeneß denkt, er sei zu Unrecht ins Gefängnis gegangen. Das ärgert den NRW-Politiker Kutschaty außerordentlich.

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) hat sich verärgert über die neuerlichen Aussagen des Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, geäußert. Der hatte vor einigen Tagen gesagt, er sei der einzige Deutsche gewesen, der trotz Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis habe gehen müssen. „Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen“, sagte Hoeneß der Schweizer Boulevardzeitung „Blick“.

Kutschaty, der sich inmitten des NRW-Wahlkampfes befindet, reagierte darauf empört: „Offensichtlich haben 21 Monate in einem bayerischen Luxusknast mit Wochenend-Urlauben und Aufenthalten in der Schön-Klinik am Starnberger See nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Im Steuerparadies Liechtenstein macht er sich über die ehrlichen Steuerzahler lustig. Dabei sollte er sehr vorsichtig sein.“ Hoeneß stehe unter Bewährung und solche Äußerung könnten durchaus zur neuerlichen Überprüfung der Bewährung führen, sagte der Minister der „Bild“-Zeitung.

Unter Auflagen frei

Die Schweizer Zeitung „Blick“ hatte die Aussagen von Hoeneß am Mittwoch veröffentlicht: „Mein wirtschaftliches Ergebnis bei der Bank Vontobel von 2001 bis 2010 war minus drei Millionen Euro. Ich habe über 40 Millionen Strafe gezahlt, inklusive 18 Millionen Zinsen und 2 Millionen Kirchensteuer. Trotzdem entschied ich mich, ins Gefängnis zu gehen“, wird Hoeneß darin zitiert.

Hoeneß war 2014 wegen der Hinterziehung von 28 Millionen Euro Steuern zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Er hatte knapp zwei Jahre davon verbüßt und war im Februar 2016 unter Auflagen freigekommen. (dpa/aba)