Berlin. Die Bandbreite verfügbarer Substanzen wird immer größer – und das macht sich bemerkbar: Deutschland registriert mehr Drogentote 2016.

Im vergangenen Jahr sind 1333 Menschen in Deutschland an ihrem Drogenkonsum gestorben. Das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht 2016 zur Rauschgiftkriminalität hervorgeht. 84 Prozent der Drogentoten sind männlich, das Durchschnittsalter liegt bei rund 38 Jahren.

Den Bericht stellten die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, und der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, in Berlin vor. Besonders hoch ist der Anstieg von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Konsum von sogenannten Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS). Besser bekannt sind sie als „Legal Highs“. Das Phänomen war vor rund zehn Jahren erstmals durch die mit synthetischen Drogen versetzte Kräutermischung „Spice“ groß in der Öffentlichkeit.

In Folge des Konsums solcher Substanzen wurden 2016 98 Tote erfasst, 2015 waren es 39 gewesen. Dieser Anstieg zeigt nach Darstellung von Mortler, wie gefährlich diese Stoffe sind.

2015 war die Zahl der Drogentoten um 18,8 Prozent auf 1226 gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es 1032, im Jahr 2013 noch 1002 Drogentote. Bis 2012 ging die Opferzahl zurück. Angestiegen ist auch die Zahl der Rauchgiftdelikte. Mit insgesamt 330 Kilogramm Heroin wurden auch von dieser Droge 57 Prozent mehr sichergestellt als 2015. Das BKA spürt eine deutliche Zunahme des Handels im Internet. (dpa)