Istanbul. In der Türkei sperrt die Regierung Zehntausende Websites. Auch Wikipedia-Artikel gehören dazu. Ein Gericht erneuerte die Sperrung nun.

Ein türkisches Gericht hat die Aufhebung der Sperre des Internet-Lexikons Wikipedia abgelehnt. Als Begründung gab das Gericht am Freitag in Ankara an, Wikipedia-Artikel brächten „die Türkei mit Terrorgruppen in Verbindung“, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Die Wikimedia-Stiftung hatte ein Ende der Blockade beantragt, die seit vergangenem Samstag in Kraft ist.

Als Grund für die Sperre hatte die türkische Kommunikationsbehörde erklärt: „Trotz aller Bemühungen wurde der Inhalt, der fälschlicherweise behauptet, die Türkei unterstütze Terrororganisationen, nicht gelöscht.“

Behörde will das Wikipedia Beiträge bearbeitet

Offen blieb dabei, um welche Inhalte es sich genau handelt. Nach Angaben des Senders CNN Türk geht es um zwei Artikel auf der englischsprachigen Wikipedia-Webseite über Aktivitäten der Türkei im Bürgerkriegsland Syrien.

Der Chef der Kommunikationsbehörde, Ömer Fatih Sayan, hatte gesagt, vor einem Aufheben der Sperre müsse Wikipedia die betroffenen Inhalte überarbeiten. In der Türkei sind Zehntausende Webseiten gesperrt. Von behördlichen Blockaden betroffen waren in der Vergangenheit auch soziale Medien wie Twitter und Youtube. (dpa)