Trump besteht bei Großbritannien-Besuch auf goldener Kutsche
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Von Jochen Wittmann
London. US-Präsident Trump will bei seinem Besuch in Großbritannien auf keinen Glamour verzichten. Der Polizei bereitet das Kopfschmerzen.
Donald Trump will seinen Staatsbesuch in London offenbar so glamourös wie möglich gestalten
Das Weiße Haus soll den Briten ausdrücklich mitgeteilt haben, dass Trump auf der obligatorischen Fahrt in der goldenen Kutsche bestehe
Vor allem den Sicherheitskräften bereitet der Plan zusätzliche Sorgen
US-Präsident Donald Trump verlangt bei seinem kommenden Staatsbesuch in Großbritannien das volle Programm – und dazu gehört auch die traditionelle Fahrt auf dem Prachtboulevard The Mall zum Buckingham Palast in einer goldenen Kutsche. Wie die „Times“ meldete, hat das Weiße Haus „klargestellt, dass es die Kutschen-Prozession die Mall hinunter für einen unerlässlichen Teil des Besuchsprogramms erachtet“.
Präsident Trump wird in London in der zweiten Oktoberwoche erwartet. Der Besuch ist im Königreich umstritten. Mehr als 1,8 Millionen Briten bisher haben eine Petition unterzeichnet, die Trump die Ehre eines offiziellen Staatsbesuchs verwehren will.
Obama verzichtete auf goldene Kutsche
In der reich verzierten und aufwendig vergoldeten „Diamond Jubilee State Coach“ haben schon andere Staatschefs den traditionellen Trip zur Queen unternommen – wie zum Beispiel 2015 der mexikanische Präsident Enrique Nieto. Doch im Fall eines US-Staatsbesuchs sind die Anforderungen an den Schutz der Hauptperson ungleich höher.
Daher bereitet Trumps Bestehen auf die Kutschfahrt der Londoner Polizei Kopfschmerzen, denn das hölzerne Gefährt kann man nicht als besonders sicher bezeichnen. Als der ehemalige US-Präsident Barack Obama 2011 von der Queen empfangen wurde, verzichtete er zur Erleichterung seiner Gastgeber auf die Prozession und fuhr vor dem Buckingham Palast mit seinem gepanzerten Wagenkonvoi vor.
Trumps Limousine wäre um ein Vielfaches sicherer
Die Präsidentenlimousine – Spitzname: The Beast – war eigens aus den USA eingeflogen worden. Sie bietet maximal mögliche Sicherheit mit kugelsicheren Fenstern und einem Chassis, das einer Panzerfaust widerstehen könnte. Außerdem könnte die Limousine im Falle eines Angriffs mit großer Geschwindigkeit wegfahren.
Wenn der Präsident, zitierte die „Times“ einen Sicherheitsexperten von Scotland Yard, „in einer goldenen Kutsche von ein paar Pferden die Mall entlanggezogen wird, erhöht sich der Risikofaktor dramatisch“.
Furcht vor Attentätern entlang der Strecke
Schon ohne die Kutschfahrt wird der Staatsbesuch zu einer Herausforderung für die Sicherheitskräfte. Die Londoner Polizei bereitet sich auf die größte Sicherheitsoperation der letzten Jahre vor. Zehntausende Demonstranten werden in London erwartet. Die Kommandanten von der „Metropolitan Police“ und dem „Secret Service“ zerbrechen sich zur Zeit den Kopf, wie man den Schutz des Präsidenten mit dem Recht der Bürger auf Protest vereinbaren kann.
Donald Trump – sein Leben in Bildern
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Die rund einen Kilometer lange Route von der „Horse Guard Parade“ bis zum Palast werden nicht nur fähnchenschwingende Schaulustige säumen, sondern, so wird befürchtet, auch potenzielle Attentäter. Neben den uniformierten Polizisten entlang der Route sollen sich hunderte Zivilfahnder unter die Menge mischen. Beobachter werden an allen Gebäuden eingesetzt, die sich in Reichweite von möglichen Heckenschützen befinden.
Etwa 8,9 Millionen Euro für Trumps Sicherheit
Ein völliger Schutz des Präsidenten, zitiert die „Times“ einen Sicherheitsexperten, könne nur garantiert werden, wenn das Gelände weiträumig abgesperrt würde. Aber das stände außer Frage, weil die Öffentlichkeit erwarte, an dem Ereignis teilnehmen zu können. Die Sicherheitsoperation dürfte nach Schätzung des ehemaligen Londoner Polizeipräsidenten Sir Bernhard Hogan-Howe rund 7,5 Millionen Pfund (etwa 8,9 Millionen Euro) kosten.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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