Berlin. Justizminister Heiko Maas fordert das Verbot von Minderjährigen-Ehen schon länger. Nun liegt ein entsprechender Gesetzesentwurf vor.

Das Bundeskabinett hat die Pläne von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) zum Verbot von Minderjährigen-Ehen gebilligt. Dem Gesetzentwurf zufolge sollen künftig alle Eheschließungen von unter 16-Jährigen ohne weitere Prüfung für nichtig erklärt werden. Bei älteren Minderjährigen soll ein Familiengericht die Ehe nach einer Anhörung grundsätzlich aufheben. Hier sind aber in besonderen Fällen Ausnahmen möglich.

Maas sagte, es seien vermehrt Minderjährige nach Deutschland geflüchtet, die bereits verheiratet sind. Betroffen seien auch unter 16-Jährige. Kinder gehörten nicht vor das Standesamt oder den Traualtar.

Ein Drittel der verheirateten Minderjährigen unter 16 Jahre alt

Im vergangenen Sommer waren rund 1.500 Minderjährige in Deutschland als „verheiratet“ registriert, ein Drittel von ihnen war unter 16 Jahre alt. Die Koalition hatte sich in der vergangenen Woche bei ihrem Spitzentreffen nach langem Ringen um Details am Gesetz zum Verbot von Kinderehen geeinigt.

Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßte die Gesetzespläne im Grundsatz, mahnte aber auch, bei den Entscheidungen das Kindeswohl im Blick zu haben. Wird eine Ehe für nichtig erklärt, könnten Unterhalts- und Erbschaftsansprüche verloren gehen, erklärte Präsident Thomas Krüger.

Unterstützung der Betroffenen nötig

Auch das Deutsche Institut für Menschenrechte hatte in der Debatte um das Gesetz die Sorge geäußert, dass die Betroffenen nach Aufhebung ihrer Ehe nicht die nötige Unterstützung bekommen. (epd)

Zehn Familien zeigen „ihre“ Flüchtlinge

Wilhelm und Brian aus Berlin hatten Sorge, Inas aus Syrien könnte ihre Beziehung nicht akzeptieren. Also zeigten sie dem aus Damaskus stammenden Modedesigner ihre Hochzeitsbilder. Er habe ihnen die Hand geschüttelt:
Wilhelm und Brian aus Berlin hatten Sorge, Inas aus Syrien könnte ihre Beziehung nicht akzeptieren. Also zeigten sie dem aus Damaskus stammenden Modedesigner ihre Hochzeitsbilder. Er habe ihnen die Hand geschüttelt: "Ist doch okay.". © Aubrey Wade/UNHCR | Aubrey Wade/UNHCR
Ahmad Lababidi und sein Sohn Ali sind bei Gabriella und Candel Webster in Schweden eingezogen. Sie lernten sich durch eine Veranstaltung zur Flüchtlingshilfe kennen.
Ahmad Lababidi und sein Sohn Ali sind bei Gabriella und Candel Webster in Schweden eingezogen. Sie lernten sich durch eine Veranstaltung zur Flüchtlingshilfe kennen. © UNHCR | Aubrey Wade
Kurz nach dem Foto sind die Zwillinge Charlotte und Miriam ausgezogen. Das schuf Platz: Neben Juan und Mohammed, hier im Bild, wohnen bei Mutter Sabine Waldner in Falkensee nun auch Mzkin und Ala, ebenfalls aus Syrien.
Kurz nach dem Foto sind die Zwillinge Charlotte und Miriam ausgezogen. Das schuf Platz: Neben Juan und Mohammed, hier im Bild, wohnen bei Mutter Sabine Waldner in Falkensee nun auch Mzkin und Ala, ebenfalls aus Syrien. © Aubrey Wade/UNHCR | Aubrey Wade/UNHCR
Architekt Lars Asklund hat die syrischen Flüchtlinge Farah Hilal, Waleed Lababidi und Milad Hilal bei sich zu Hause in Schweden aufgenommen.
Architekt Lars Asklund hat die syrischen Flüchtlinge Farah Hilal, Waleed Lababidi und Milad Hilal bei sich zu Hause in Schweden aufgenommen. © UNHCR | Aubrey Wade
Die alleinerziehende Mutter Linnea Tell hat den schwulen Künstler Alqumit Alhamad aus Syrien bei sich zu Hause in Schweden aufgenommen.
Die alleinerziehende Mutter Linnea Tell hat den schwulen Künstler Alqumit Alhamad aus Syrien bei sich zu Hause in Schweden aufgenommen. © UNHCR | Aubrey Wade
Sabine und Dominique David und ihre Tochter Nora leben mit den afghanischen Flüchtlingen Nooria und Aysu Youldash in Österreich.
Sabine und Dominique David und ihre Tochter Nora leben mit den afghanischen Flüchtlingen Nooria und Aysu Youldash in Österreich. © UNHCR | Aubrey Wade
Die syrische Familie Nourhan, Ahmed und Tochter Alin lebt seit Sommer 2015 bei Manuela und Jörg Buisset und deren Tochter Nöemi in Berlin. Das syrische Paar hat inzwischen ein zweites Kind bekommen, Laith.
Die syrische Familie Nourhan, Ahmed und Tochter Alin lebt seit Sommer 2015 bei Manuela und Jörg Buisset und deren Tochter Nöemi in Berlin. Das syrische Paar hat inzwischen ein zweites Kind bekommen, Laith. © UNHCR | Aubrey Wade
Edgar und Amelie Rai und ihre Kinder Nelly und Moritz leben in Berlin mit den syrischen Brüdern Bilal und Amr Aljaber.
Edgar und Amelie Rai und ihre Kinder Nelly und Moritz leben in Berlin mit den syrischen Brüdern Bilal und Amr Aljaber. © UNHCR | Aubrey Wade
Die jüdische Familie Jellinek hat den syrischen Moslem Kinan bei sich in Berlin aufgenommen. Von links nach rechts: Rosa, Bela, Kinan, Kyra, Chaim, Joshy und Lilli.
Die jüdische Familie Jellinek hat den syrischen Moslem Kinan bei sich in Berlin aufgenommen. Von links nach rechts: Rosa, Bela, Kinan, Kyra, Chaim, Joshy und Lilli. © UNHCR | Aubrey Wade
Die österreichische Kindergärtnerin Margarethe Kramer lebt mit Souad Awad aus dem Irak.
Die österreichische Kindergärtnerin Margarethe Kramer lebt mit Souad Awad aus dem Irak. © UNHCR | Aubrey Wade
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