Berlin. Die Zahl der Pendler steigt konstant. Grüne und Linke kritisieren, dass dennoch zu wenig Geld in den öffentlichen Nahverkehr fließt.

Als Reaktion auf die wachsende Zahl von Pendlern fordern die Grünen mehr staatliches Geld für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs: „Die Menschen, die Pendeln müssen, sollen das auch ohne Auto tun können“, sagte Fraktionsvize Oliver Krischer unserer Redaktion. Eine Investitionsoffensive für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sei überfällig. „Seit Jahren stagnieren die Mittel des Bundes für Busse und Bahnen, Länder und Kommunen werden allein gelassen“, so der Verkehrsexperte der Grünen.

Der öffentliche Nahverkehr in und um die Ballungsräume könne mit der Nachfrage nicht Schritt halten. „Das muss sich ändern, damit Pendler entspannt zur Arbeit kommen können und die Umwelt entlastet wird.“ Hauptgrund für die steigende Zahl der Pendler seien die explodierenden Miet- und Wohnungspreise in den Großstädten.

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    Um den Trend zum Pendeln umzukehren, brauche es mehr günstigen Wohnraum in den Metropolen. „Wir brauchen Anreize für bezahlbaren Wohnungsneubau und gleichzeitig eine Mietpreisbremse, die wirkt und keine Placebos wie die Bundesregierung sie geschaffen hat“, so Krischer.

    Auch die Linke im Bundestag fordert bezahlbaren Wohnraum, eine wirksame Mietpreisbremse und den Ausbau des regionalen Nahverkehrs. Eine Abschaffung der steuerlichen Hilfe für Pendler sei dagegen der falsche Weg: „Die Pendlerpauschale darf nicht abgeschafft werden. Das würde die Falschen treffen – nämlich die, die sich die Mieten in der Stadt nicht leisten können, aber dort ihren Job haben“, sagte Linke-Fraktionsvize Klaus Ernst unserer Redaktion. (FMG)