Moskau. Seine Anhänger versuchten, den Abtransport zu blockieren: Polizei hat in Moskau den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny festgenommen.

  • Die russische Polizei hat den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny festgenommen
  • Nawalny hatte zu Demonstrationen in russischen 100 Städten aufgerufen
  • Die Demo in Moskau, auf der er festgenommen wurde, war nicht genehmigt worden

Bei einer nicht genehmigten Demonstration ist der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny am Sonntag in Moskau festgenommen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tass.

Nawalny-Anhänger versuchten, die Abfahrt des Transporters mit dem Oppositionspolitiker zu blockieren.
Nawalny-Anhänger versuchten, die Abfahrt des Transporters mit dem Oppositionspolitiker zu blockieren. © REUTERS | MAXIM SHEMETOV

Nawalny hatte zu Protesten in 100 russischen Städten gegen Korruption aufgerufen. Die Demonstration im Zentrum Moskaus wurde von der Stadtverwaltung nicht genehmigt. Die Organisatoren hätten alternative Orte am Stadtrand abgelehnt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Staatsanwaltschaft hatte Nawalnys Anhängern für den Fall einer Teilnahme an unerlaubten Demonstrationen mit hartem Durchgreifen gedroht.

Nawalny hatte Anfang März in einem Video Regierungschef Dmitri Medwedew Korruption im großen Umfang vorgeworfen. Mit seinem Fonds zur Bekämpfung der Korruption veröffentlichte er Belege für die angebliche Bestechlichkeit ranghoher Staatsdiener.

Nawalny will 2018 bei Präsidentenwahl antreten

Nawalny wurde erst vor wenigen Tagen Opfer einer Farbattacke. Ihm wurde eine grüne Flüssigkeit ins Gesicht gespritzt. Als Zeichen, das ihn das nicht schreckt, malte sich Nawalny Gesicht und Handflächen erst recht grün an. Auch Unterstützer fotografierten sich so.
Nawalny wurde erst vor wenigen Tagen Opfer einer Farbattacke. Ihm wurde eine grüne Flüssigkeit ins Gesicht gespritzt. Als Zeichen, das ihn das nicht schreckt, malte sich Nawalny Gesicht und Handflächen erst recht grün an. Auch Unterstützer fotografierten sich so. © dpa | Alexei Navalny

Ein Gericht in der Stadt Kirow hatte Nawalny im Februar zu einer Haftstrafe von fünf Jahren auf Bewährung verurteilt. Es hatte den 40-Jährigen auch im Wiederaufnahmeverfahren der Unterschlagung für schuldig befunden. Nawalny hat die Vorwürfe zurückgewiesen und angekündigt, in Berufung zu gehen. Zugleich erklärte er, 2018 bei der Präsidentenwahl anzutreten. (dpa/rtr)